Nora Mörk: "Es ist Jagdsaison"

Die Babypause ist vorbei - jetzt richtet Nora Mörk ihren Blick nach vorne. Nach der Geburt ihrer Tochter Tyra im Mai und einer wohlverdienten Auszeit kehrt die 33-jährige Rückraumspielerin von Team Esbjerg Schritt für Schritt auf die große Bühne zurück.

"Ich habe ein Jahr Handball verpasst. Jetzt geht es darum, wieder aufzubauen", sagte Mörk gegenüber Eurohandball.com. Ihr Ziel ist klar: Bei den entscheidenden Spielen im Frühjahr 2026 will sie in Topform sein. "Nicht jetzt, sondern am Ende der Saison muss ich meine beste Version zeigen - vielleicht sogar eine bessere als früher."

Jagdsaison mit Esbjerg

Team Esbjerg hat ehrgeizige Pläne. Nach Platz zwei in der Liga und dem vierten FINAL4 in Serie soll 2025/26 endlich der große Wurf gelingen. "Es ist Jagdsaison für uns", kündigt Mörk an. Mit mehreren Neuzugängen sei die Mannschaft jünger, schneller, hungriger. "Wir wollen die Meisterschaft zurückholen und wieder ins FINAL4 - was dann passiert, wird man sehen."

Für Mörk bedeutet die neue Saison auch, eine Führungsrolle zu übernehmen. Sie wolle nicht nur mithalten, sondern das Team prägen. "Ich will 60 Minuten spielen, jedes Spiel starten. Natürlich geht das noch nicht - aber das ist der Anspruch, den ich habe."

Langfristige Perspektive

Über die Saison hinaus denkt Mörk bereits an die nächsten Meilensteine. Nach dem Olympiagold mit Norwegen in Paris bleibt die Mission Titelverteidigung 2028 ein Thema. "Wenn der Hunger nach mehr da ist, höre ich nicht auf. Der Tag, an dem ich nicht mehr besser werden will, wird mein letzter sein."

Dabei sieht sie sich auch als Teil einer Entwicklung im Handball: immer mehr Spielerinnen kehren nach Schwangerschaftspausen zurück. "In Norwegen sind wir ein Vorbild. Das macht mich stolz - und ich hoffe, dass viele nachziehen."

Motivation aus zwei Welten

Die neue Mutterrolle gebe ihr zusätzliche Energie. "Früher war mein Körper das Wichtigste. Jetzt weiß ich, dass jemand anderes Priorität hat. Das erdet - und es macht mich gleichzeitig noch motivierter."

Wenn Esbjerg am Sonntag in die Champions-League-Saison startet, beginnt für Mörk ein neues Kapitel. Zwischen Babyglück und Titelträumen ist eines sicher: Sie will nicht einfach zurück - sie will stärker werden.