"Wir sind heute nicht da gewesen, von Anfang an. Das war das Problem, dann fallen wir auseinander", fasste Eisenachs Rückraumspieler Stephan Seitz, der im rechten Rückraum diesmal nicht mit dem verletzten Max Beneke sich die Spielzeit teilte und mit vier Toren aus fünf Würfen noch einer der stärksten ThSV-Spieler war, die einseitige Partie beim Streamingdienst Dyn zusammen. "Es waren zu viele von uns einfach nicht auf der Höhe."
Spielerisch war die Begegnung in der mit 3796 Zuschauern halbvollen Max-Schmeling-Halle schnell zusammengefasst. Der ThSV konnte beim 6:1 (8.) den ersten Treffer setzen, lag zur Pause schon zweistellig (22:12) hinten und am Ende waren es sechzehn Tore (38:22) Differenz.
"Wir waren chancenlos. Wir hatten riesige Probleme im Abschluss, lagen schnell 2:10 hinten. In der zweiten Halbzeit sind wir nicht wieder ins Spiel gekommen. Auffallend, uns sonst auszeichnende Dinge haben wir nicht auf die Platte bekommen", bilanzierte auch ThSV-Coach Sebastian Hinze im Nachgang.
Einfache Fehler in der Abwehr
"Wir haben in der Abwehr viele einfache Fehler gehabt, wo einfache Durchbrüche waren, wo wir überspielt wurden", sagt Seitz. Das Torwartduell hatte Dejan Milosavljev schon zur Pause mit 11:1 gegen Silvio Heinevetter und Matija Spikic angeführt, am Ende sollte es 19:6 ausgehen.
"In der Abwehr, wir sind nicht im Plan. Einer ist immer unaufmerksam, einer pennt die ganze Zeit. Wir müssen alle decken. Nur mutig sein reicht nicht!", hatte auch Sebastian Hinze bei seiner zweiten Auszeit in der 24. Minute schon gegrantelt und zudem betont: "Spielt hart, geht hart in die Tiefe. Männer, Rückzug."
"Wir wussten im Vorfeld, wir haben nur eine ganz kleine Chance, doch wir sind überlaufen worden. Erhoffte Steals gelangen nicht. Unser Matchplan, defensiv und offensiv, wurde nicht umgesetzt. Mit einer Wurfquote von 44 Prozent ist den Berlinern nicht beizukommen", so Hinze nach der Partie.
Klare Worte fand ThSV-Kapitän Peter Walz: "Das war das schlechteste Spiel, seitdem ich in Eisenach bin." Ähnlich sah es auch Fynn Hangstein, nach dem Seitenwechsel nahezu durchgängig auf dem Parkett, 4 Treffer aus 5 Versuchen erzielend. "Wir kommen nicht in die Abwehr, geraten schnell deutlich in Rückstand. Jeder machte Fehler, jeder mindestens ein bis zwei zu viel", befand der Rückraumspieler.
Von "Blauäugigkeit in der Abwehr", sprach Eisenachs Rechtsaußen Moritz Ende, einst selbst bei den Füchsen Berlin aktiv. "Wir sind schnell in eine Negativspirale gekommen, waren nicht ausreichend fokussiert. Die notwendige Bereitschaft fehlte generell. Wir haben viele freie Bälle weggelassen. Jeder hatte Anteil an der hohen Fehlerquote."
Für die Thüringer geht es bereits am Samstag weiter, dann wartet das wichtige Auswärtsspiel beim HC Erlangen. Der ThSV Eisenach übernachtete nach der Pokalpartie in Berlin und reiste tags darauf direkt ins Fränkische. Beide haben auf den Plätzen 11 und 12 jeweils 8:12 Punkte.
"Wir schauen ein Video von Erlangen und müssen versuchen das jetzt abzuschütteln", so Seitz vor dem Duell mit seinem Ex-Verein. "Es kann sich jeder vorstellen, dass man da jetzt erst mal ein bisschen braucht und da erst mal noch ein bisschen drüber nachdenkt."
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