Aus Rotterdam berichtet Felix Buß
Helle Thomsen war im letzten Spiel der Hauptrunde, als ihr dänisches Team gegen Ungarn im Kampf um den Gruppensieg lange zurücklag, über weite Strecken unzufrieden mit der Abwehr. "In der Pause haben wir darüber gesprochen, weiter herauszutreten, wenn sie von neun Metern werfen", sagte Thomsen dem Sender TV2. Doch ihrem Team gelang das zunächst nicht. Nach 37 Minuten betrug der Rückstand daher beim 17:21 vier Tore.
Die dänische Trainerin reagierte mit einer Auszeit und nahm mehrere Auswechslungen vor. Mit Julie Scaglione und Laura Borg kamen zwei 21-Jährige aufs Spielfeld. "Ich sagte ihr, sie solle einfach nach vorne blasen und sie hat es getan", lobte Thomsen Borg bei TV2, wie Borg in der restlichen Spielzeit besonders in der Abwehr half, den Bock umzustoßen.
"Sie ist mit der Aufgabe gewachsen"
"Ich hatte keinen Zweifel, dass sie hier eine Rolle spielen könnte", sagte Thomsen. "Sie ist mit der Aufgabe gewachsen, wird in einen solchen Fight hineingeworfen und stabilisiert unsere Abwehr", freute sich die 55-Jährige, dass ihr Plan aufging. Für Dänemark bedeutet der 28:27-Sieg gegen Ungarn, dass man Norwegen bis zu einem möglichen Finale aus dem Weg geht.
"Ich war nicht ganz ruhig, als ich reinkam", kommentierte Borg ihre Einwechslung bei TV2. "Aber ich dachte: Es ist nur Handball. Ich habe getan, was ich normalerweise tue, und ich denke, ich habe eine gute Höhe gefunden", setzte die 21-Jährige die Vorgaben der Trainerin um. "Es ist mega geil und stärkt ein wenig das Selbstvertrauen", sagte die Rückraumlinke.
Dass und wie die Däninnen das Spiel gegen Ungarn in den letzten 23 Spielminuten drehten, dürfte sich das deutsche Trainerteam ganz genau ansehen, wenn Dänemark und Deutschland ihr Viertelfinale gewinnen. Denn dann treffen die beiden Teams im Halbfinale in Rotterdam aufeinander. Auf beiden Seiten wollen dann junge Spielerinnen brillieren.
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