Topspieltag am Samstag: große Bühne, große Verantwortung

Eine Kolumne von Lea Rostek

Dass sich die Top Vier der stärksten Liga der Welt am Samstag duellieren, ist kein Zufall. Denn wenn der Ball in der Fußball-Bundesliga aufgrund der Länderspielpause ruht, muss der Handball glänzen. Kein Konkurrenzdruck durch Bundesliga-Konferenz, keine Schlagzeilenflut aus München oder Dortmund - stattdessen pure, authentische Handball-Emotion.

Klar, Spielansetzungen hängen auch von Hallenverfügbarkeiten und TV-Interessen ab. Aber an einem Samstag, an dem die Sportwelt auf der Suche nach Spannung ist, sollte der Handball diese mit voller Wucht liefern. Mit dem großen Potenzial, Begeisterung zu wecken und neue Zuschauer zu binden.

Eine goldene Chance für den Handball

Solche Wochenenden sind Gold wert für unsere Sportart. Denn so oft läuft der Handball in der Sportberichterstattung noch unter dem Radar. Selbst hochklassige Duelle verschwinden in Randspalten, weil im Fußball wieder irgendwo eine Trainerdiskussion entfacht ist.

Aber: Wenn die Maschinerie des großen Bruders stoppt, wird sichtbar, für wie viel Spektakel auch der Handball sorgen kann. Wird der amtierende Deutsche Meister Berlin den Anschluss an die Tabellenspitze verkürzen? Schließlich haben die Füchse schon drei Liga-Niederlagen kassiert. Wird der European-League-Sieger 2025 Flensburg seine Poleposition in der stärksten Liga der Welt verteidigen?

Der kommende Gegner Magdeburg sitzt mit nur einem Minuspunkt im Nacken, beide Teams sind die einzigen noch ungeschlagenen in dieser HBL-Spielzeit. Spannung pur ist garantiert. Eine Chance wie dieses Wochenende müssen wir nutzen, um ein Signal zu senden, das zeigt: Handball ist ein Premiumprodukt und kein Ausweichprogramm.

"Das ist Sportkultur"

Wenn Kiel in Berlin aufläuft und Magdeburg in Flensburg, dann ist das keine Nische - das ist Sportkultur. Genau deshalb bekommt der Handball an diesem Samstagabend die große Bühne bei Dyn: die Füchse gegen den Rekordmeister ab 17.30 Uhr, gefolgt vom Duell der internationalen Champions ab 19.30 Uhr.

Mit erweiterter Vorberichterstattung, die wie bei Dyn üblich schon unter der Woche beginnt, in enger Verzahnung mit Social Media. Am Spieltag selbst berichten wir eine halbe Stunde vor Anpfiff live aus den Arenen, analysieren mit namenhaften Experten wie Stefan Kretzschmar und Dagur Sigurdsson.

Wie kann der Handball davon profitieren?

Wie kann so ein Topspieltag dem Handball konkret helfen? Er generiert, auch durch die strategische Terminierung in einer Fußball-Länderspielpause, mehr TV-Zuschauer, eine höhere Reichweite und dadurch mehr Sichtbarkeit, auch weil in den Medien mehr Platz für eine prominentere Berichterstattung zur Verfügung steht. Übrigens auch attraktiv für Partner und Sponsoren, die einen höheren Werbewert generieren können - eine Win-win-Situation für die Liga, Klubs und Partner.

Solche Topspieltage sind nicht nur sportlich ein Highlight, wenn sich die aktuell vier stärksten Teams der Liga messen. Sie sind strategisch entscheidend für die Wahrnehmung des Handballs in Deutschland. Die Liga bekommt die Aufmerksamkeit, die sie verdient - ohne vom Fußball überstrahlt zu werden. Berlin gegen Kiel, Flensburg gegen Magdeburg. Deutscher Meister gegen Pokalsieger, European-League-Gewinner gegen Champions-League-Sieger. Wer kann bei so viel Brisanz noch wegschauen?

Über die Autorin

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