Es kommt selten vor, dass zwei Linkshänder gemeinsam im Rückraum stehen. Doch genau das probierte Jacobsen in der Testpartie aus. Ziel war es, mehr Variabilität ins Angriffsspiel der dänischen Nationalmannschaft zu bringen und gleichzeitig anderen starken Linkshändern Spielzeit zu ermöglichen, die sonst hinter Gidsel auf der Bank sitzen. Mit Erfolg.
Für Mathias Gidsel selbst könnte die neue Rolle langfristig von Bedeutung sein. Der 25-Jährige erklärte anschließend im Interview mit TV 2 Sport, dass er sich den Wechsel auf die Rückraummitte auch in Zukunft vorstellen kann: "Ich sehe das als Möglichkeit für mich. Ich weiß nicht, ob ich das körperlich ewig so durchhalte, ständig in die Eins-gegen-eins-Duelle zu gehen. Vielleicht kann ich irgendwann mehr derjenige sein, der die Mitspieler in Szene setzt, statt selbst jedes Mal das Tempo zu machen."
Als Spielmacher würde Gidsel das Spiel lenken, anstatt es wie bisher mit seiner enormen Dynamik selbst zu prägen - eine mögliche Entlastung für den Körper, ohne an Bedeutung für das Team zu verlieren.
Überangebot an Linkshänder
Trotzdem machte der dänische Superstar deutlich, dass er sich auf der rechten Rückraumposition am wohlsten fühlt. Dort, wo er auch bei den Füchsen Berlin überragt. "Natürlich lief nicht alles perfekt, aber das ist normal, wenn man etwas Neues ausprobiert. Wir haben die Variante kaum trainiert. Trotzdem war es gut, diese Erfahrung mit zwei Linkshändern zu machen", so Gidsel.
Mit Mads Hoxer und Emil Madsen fehlten zwei wichtige Rückraumrechte verletzt. Gidsel spielte so zeitweise gemeinsam mit Debütant Hjalte Lykke und Jacob Lassen. Ein Luxus, den das deutsche Team auf der Linkshänder-Position aktuell nicht hat.
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