Denn in den Südamerikanerinnen wartet nach dem Auftaktsieg gegen Island (32:25) auf die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) nun der krasse Außenseiter der Gruppe C. "Das Videomaterial hält sich in Grenzen, die Bekanntheit der einzelnen Spielerinnen ist deutlich geringer", erklärte Smits. Und Co-Trainer Frederick Griesbach fügte an: "Allein die Kaderliste rauszubekommen, war nicht der einfachste Job."
Immerhin: Aus dem Auftaktspiel von Uruguay, das seinen WM-Start am späten Mittwochabend sehr deutlich gegen Serbien (19:31) verloren hatte, konnte die deutsche Mannschaft inzwischen einige Erkenntnisse ziehen. Gemeinsam mit Videoanalyst Lukasz Kalwa hatte sich Griesbach die Partie von Uruguay gegen Serbien angeschaut, und noch abends das Material gesichtet und geschnitten.
Spielen nicht europäisch
"Sie haben gezeigt, dass sie Spaß am Handball haben und haben auch gleich die Sympathien der Zuschauer erobert. Am Freitag wollen wir aber dafür sorgen, dass sie 60 Minuten lang keinen Spaß habe, auch wenn sie sympathisch sind", sagte Griesbach.
Denn die Uruguayer waren nicht unzufrieden: "Wir sind alle Amateure, und wir haben uns gegen eine Profimannschaft aus Europa toll gewehrt", sagte Trainer Leonardo Punales. Rückraumspielerin Magdalena Montano ergänzte: "Wir sind total froh, dass wir bei dieser WM sind, wir haben gegen Serbien für unsere Verhältnisse ein Super-Spiel gezeigt, ich bin sehr froh."
Das geringe Wissen über den nächsten Gegner sei aber auch positiv - denn die Mannschaft müsse "jede Situation ernst nehmen und wirklich schauen, dass wir präsent sind", erklärte Smits. Alles andere als ein deutlicher Sieg der DHB-Frauen gegen den Handballzwerg wäre eine große Enttäuschung, zum erstem Mal seit 14 Jahren ist die kleine Handballnation aus Südamerika überhaupt wieder auf der großen Bühne vertreten.
"Oft wird ja davon gesprochen, dass Mannschaften aus Asien oder in dem Fall Südamerika exotisch und nicht Handball spielen. Ich finde aber, dass das für Uruguay nicht gilt", betont Griesbach. "Der Trainer orientiert sich an den Top-Handballnationen. Sie spielen Dinge, die wir kennen, aber eben nicht auf dem technischen Niveau wie Serbien, Schweden, Norwegen und andere Mannschaften."
"Schlagen extreme Haken"
"Man trifft die Spielerinnen nicht wöchentlich in der Champions League oder im Verein. Wir müssen jede Situation ernst nehmen, wirklich schauen, dass wir präsent sind, um dann auch die Zweikämpfe zu führen. Sie sind doch sehr beweglich und schlagen extreme Haken, wenn sie ein Eins-gegen-Eins spielen", ordnet Smits, die bislang nur ein Tor erzielen konnte, ein.
"Das ist einfach ein ganz anderer Spielstil", sagte auch Außenspielerin Alexia Hauf, ihre Devise ist klar: "Das wollen wir natürlich annehmen und dabei hauptsächlich auf uns schauen, um die Sachen zu forcieren, die wir gut machen."
Schließlich lautet das deutsche Motto, sich schrittweise durch das Turnier zu bewegen und sich so immer weiter zu steigern - der Fokus liege in der Begegnung gegen Uruguay daher auch darauf, viele Absprachen und Abstimmungen "weiter für das Turnier zu festigen", betonte Hauf. Denn auf dem Weg zur anvisierten ersten Medaille seit dem WM-Bronze 2007 warten ganz sicher noch deutlich größere Aufgaben.
Neue Ausgabe unseres Printmagazins!WM-Special, Knorr, Jonsson, Duvnjak, Kaufmann und mehr» Bock auf Handball versandkostenfrei vorbestellen
mehr zur Handball-WM 2025 auf handball-world:» Spielplan Handball-WM Frauen» Wo kann ich die Handball-WM der Frauen im TV sehen?» Gruppen der Vorrunde der Handball-WM der Frauen in der Übersicht» Frauen-WM 2025: Diese Teams sind dabei
- Anzeige -
SHEROES - Faszination Frauenhandball
SHEROES nimmt Dich mit auf eine faszinierende Reise durch die Welt des Frauenhandballs - von den ersten Schritten im Heimatverein bis in die großen Arenen Europas und auf die olympische Bühne. Neben reichlich Tipps und Tricks, schildern die Stars mitreißend und authentisch ihren Weg nach ganz oben, die Schwierigkeiten und die magischen Momente, die sie geprägt haben.