Marvin Bracy-Williams, der WM-Zweite von 2022 über 100 Meter, war im Februar 2024 nach einem positiven Test auf Testosteron vorläufig suspendiert worden. Ausgelöst wurde die Untersuchung durch einen Hinweisgeber, der die USADA Januar 2024 informiert hatte.
Bracy-Williams, einst Football-Profi bei den NFL-Teams Indianapolis Colts und Seattle Seahawks (keine Einsätze in einem Ligaspiel), hatte laut USADA zunächst versucht, die Probe zu manipulieren, dann aber gestanden und wichtige Hinweise geliefert. Für die Kooperation wurde seine Sperre reduziert.
Mit 21 Monaten ahndete die USADA, die bei der Untersuchung mit der Athletics Integrity Unit (AIU) des Weltverbandes World Athletics und der US-Drogenbehörde DEA zusammengearbeitet hatte, das erste Vergehen. Aufgestockt wird diese Strafe um weitere 24 Monate, weil Bracy-Williams in den Jahren 2023 und 2024 drei Doping-Kontrollen verpasst hatte. Alle Resultate von Bracy-Williams seit dem 1. Juni 2023 wurden annulliert.
Dritter jüngerer Fall in der US-Sprinterszene
"Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Sportler darauf vertrauen können, dass die Anti-Doping-Behörden ihnen den Rücken stärken und auf der Grundlage von Informationen handeln, um die Integrität des Sports und die Rechte sauberer Athleten zu schützen, wie es in diesem Fall geschehen ist", sagte USADA-Chef Travis Tygart.
Der Fall von Bracy-Williams ist schon der dritte in der US-Sprinterszene aus jüngerer Vergangenheit. Auch der Weltmeister von 2022, Fred Kerley, war im August wegen Verstößen gegen die Meldepflicht suspendiert worden. Erriyon Knighton, Olympia-Vierter von Paris über 200 Meter, ist seit September wegen eines Dopingvergehens ebenfalls gesperrt.