Die Schweizer Slalom-Damen stehen nach dem enttäuschenden Auftakt in Levi unter Beschuss. SRF-Experte Didier Plaschy übte scharfe Kritik an den Leistungen der Athletinnen. Besonders die Tatsache, dass nur drei Schweizerinnen Weltcup-Punkte holten, sorgte für Unmut. Alpinchef Hans Flatscher reagierte auf die Vorwürfe in einem Gespräch mit Blick.
Bezüglich Wendy Holdener, die als Achte beste Schweizerin war, zeigte er sich gelassen: "Ich kenne keine, die seit 16 Jahren so liefert wie sie. Man muss sich keine Gedanken um sie machen, weder aus technischer noch körperlicher Sicht." Flatscher erinnerte daran, dass Holdener oft verhalten in die Saison startet, um dann zu steigern. Kritischer sieht der Alpinchef die Leistungen der anderen Athletinnen.
Sieben Schweizerinnen verpassten den zweiten Durchgang, darunter etablierte Namen wie Aline Danioth und Nicole Good. "Da muss man auch kritisch sein", räumte Flatscher ein. "Wir sind zu wenig frech, zu wenig mutig. Und wir überlegen zu viel, statt einfach mal draufloszufahren."
Trotz der Enttäuschung mahnte Flatscher zur Ruhe: "Unsere Fahrerinnen werfen im Ziel nicht die Stöcke weg oder machen sonst einen Zirkus. Aber das heisst nicht, dass sie nicht hart zu sich sind. Sonst wären sie in ihrer Karriere nicht so weit gekommen. Wir bleiben ruhig. Wichtig ist, jetzt nicht dreinzuschlagen." Bereits in einer Woche bietet sich den Schweizerinnen die Chance zur Wiedergutmachung. In Gurgl steht der nächste Slalom an.