Wie üblich im Winter eines Grossanlasses liegen im Schweizer Skiteam wieder Selektionskriterien vor, um sich für die Olympischen Spiele aufzudrängen. Swiss-Ski stehen bis zu maximal 22 Quotenplätze zur Verfügung und jeweils maximal elf Plätze pro Geschlecht, wobei an den jeweiligen Rennen maximal vier Startplätze genutzt werden dürfen. Am 19. Januar werden dem Skiverband die definitiven Quotenplätze mitgeteilt.
Bis am 25. Januar läuft derweil der Selektionszeitraum. Es dienen also als Grundlage für das Schweizer Aufgebot alle Weltcuprennen bis und mit den Wochenenden in Spindleruv Mlyn und in Kitzbühel. Als Hauptkriterien für die Selektion gelten zwei Gruppen: Athletinnen und Athleten mit klarem Medaillen- beziehungsweise Diplompotential sollen die Startplätze erhalten. Zu dieser Kategorie gehören diejenigen, die eine Platzierung in den Top 7 oder zwei Fahrten in die Top 15 im Weltcup vorweisen können. Als zweite Gruppe können auch Nachwuchsathletinnen und Nachwuchsathleten mit mittelfristigem Medaillen- beziehungsweise Diplompotential vorgeschlagen werden.
Das Erfüllen der Kriterien ist noch keine Garantie für ein Aufgebot für die Olympischen Spiele in Milano und Cortina 2026. Dennoch findet ihr nachfolgend eine Übersicht, wer im Schweizer Team die Kriterien bereits erfüllt hat. Der Artikel wird fortlaufend aktualisiert.
Selektionskriterien - Swiss-Ski Frauen
Abfahrt
Komplette Selektionskriterien: - Halbe Selektionskriterien: -
Die Speedfahrerinnen müssen sich noch gedulden, ihre ersten Rennen stehen erst nach dem Abstecher nach Nordamerika auf dem Programm. Das Speedwochenende in Crans-Montana findet derweil erst nach dem Selektionszeitraum statt. Damit bleiben fünf Abfahrten, um sich für die Olympia-Abfahrt und gleichzeitig auch für die Team-Kombination zu empfehlen.
Corinne Suter würde in Cortina als Titelverteidigerin an den Start gehen. Neben Suter gingen in Peking Joana Hählen (6.), Jasmine Flury (15.) und Lara Gut-Behrami (16.) an den Start.
Super-G
Komplette Selektionskriterien: -Halbe Selektionskriterien: -
Was für die Abfahrt gilt, ist auch entsprechend auf den Super-G anzuwenden. Lediglich vier Rennen finden im Selektionszeitraum statt. 2022 räumten die Schweizerinnen in dieser Disziplin gleich zwei Medaillen ab. Lara Gut-Behrami, für die eine letzte Olympia-Teilnahme wohl aufgrund der kürzlich zugezogenen Verletzung ins Wasser fällt, gewann im Super-G in Peking ihre bislang einzige Olympia-Goldmedaille. Michelle Gisin sorgte derweil für Bronze. Komplettiert wurde das Schweizer Team durch Jasmine Flury (12.) und Corinne Suter (13.).
Riesenslalom
Komplette Selektionskriterien: Lara Gut-BehramiHalbe Selektionskriterien: Camille Rast
Gleich im ersten Saisonrennen sorgte Lara Gut-Behrami in Sölden für den ersten Schweizer Podestplatz. Damit hätte sie die Selektionskriterien gleich schon komplett erfüllt. Als 15. hat Camille Rast eine halbe Norm abgeliefert. Sollte sich der befürchtete Ausfall von Gut-Behrami bestätigen, würde Rast zur Schweizer Teamleaderin aufsteigen. In Sölden fuhren auch Vanessa Kasper und Wendy Holdener am Ende des Schlussklassements in die Punkte.
Sieben weitere Riesenslaloms stehen noch aus, in denen sich ein Schweizer Quartett für die Spiele in Italien aufdrängen könnte. 2022 sorgte Gut-Behrami für Bronze im Riesenslalom, zudem klassierten sich Wendy Holdener (9.), Michelle Gisin (10.) und Camille Rast (16.).
Slalom
Komplette Selektionskriterien: Camille Rast, Wendy HoldenerHalbe Selektionskriterien: -
An den Weltmeisterschaften im vergangenen Winter sorgten Camille Rast und Wendy Holdener für einen Doppelsieg im Slalom. Sollten beide verletzungsfrei bleiben, dürften sie definitiv auch am nächsten Grossanlass als Schweizer Medaillenhoffnungen an den Start gehen. Als Dritte hat Rast in Gurgl für den ersten Podestplatz der Schweizer Slalomfahrerinnen gesorgt.
Mit Mélanie Meillard, Anuk Brändli und Eliane Christen sind in diesem Winter schon drei weitere Athletinnen in die Punkte gefahren. Es dürfte also ein heisser Kampf um die weiteren Schweizer Startplätze werden. Auch im Slalom jubelten die Schweizerinnen in Peking über Bronze, dafür war Holdener zuständig, die das Podest hinter Olympiasiegerin Petra Vlhova und der Zweiten Katharina Liensberger komplettierte.
Selektionskriterien - Swiss-Ski Männer
Abfahrt
Komplette Selektionskriterien: -Halbe Selektionskriterien: -
Die Speedfahrer müssen sich weniger lange gedulden als ihre weiblichen Pendants. Bereits in Beaver Creek stehen die ersten beiden Abfahrtsrennen des Winters auf dem Programm. Im vergangenen Winter feierte das Schweizer Abfahrtsteam einen Doppelsieg auf der Birds of Prey.
Performen die Schweizer in diesem Winter wieder im ähnlichen Stil, wie in der vorangegangenen Rennzeit, dürfte es ein intensiver interner Kampf um die Schweizer Startplätze werden. In Peking sorgte Beat Feuz für Olympia-Gold. Gleich mehreren Schweizern wäre es zuzutrauen, in seine Fussstapfen zu treten.
Super-G
Komplette Selektionskriterien: -Halbe Selektionskriterien: -
Bereits in Copper Mountain werden am Donnerstag die Speedfahrer im ersten Super-G des Winters im Einsatz stehen. Auch hier darf Swiss-Ski rund um Weltmeister Marco Odermatt ein breites Team zählen.
Mit dem Blick zurück haben die Schweizer noch eine Rechnung offen mit dem Super-G an den Olympischen Spielen. In Peking schieden Odermatt und Feuz aus. Für die einzigen Resultate sorgten Stefan Rogentin (14.) und Gino Caviezel (16.).
Riesenslalom
Komplette Selektionskriterien: Marco OdermattHalbe Selektionskriterien: Loïc Meillard
Eine Hundertstelsekunde fehlten Thomas Tumler und auch er wäre in Sölden in die Top 15 gefahren. Fünf weitere Möglichkeiten werden sich ihm noch bieten, um die notwendigen Resultate für eine Olympia-Teilnahme einzufahren. Gesetzt sein wird definitiv Olympiasieger Marco Odermatt in seiner Paradedisziplin, auch zum Saisonstart triumphierte der Nidwaldner im Riesenslalom.
Gino Caviezel war der einzige Schweizer, der neben Odermatt in Peking die Ziellinie überquerte, er wurde Siebter. Loïc Meillard und Justin Murisier schieden beide im ersten Durchgang aus. Zumindest Meillard dürfte die Möglichkeit erhalten, auch 2026 wieder im Riesenslalom an den Start zu gehen.
Slalom
Komplette Selektionskriterien: Tanguy NefHalbe Selektionskriterien: Loïc Meillard, Daniel Yule
Wie schon an der letzten Weltmeisterschaft werden die Slalomfahrer im Doppeleinsatz stehen, neben dem Slalom ist auch eine Team-Kombination geplant. Zumindest drei Schweizer Starter kristallisieren sich nach den ersten Slalomrennen heraus. Mit Rang fünf in Gurgl hat Tanguy Nef als erster Athlet die komplette Norm erfüllt. Loïc Meillard und Daniel Yule fehlt noch die halbe Miete.
Die grosse Frage dürfte werden, wer das Schweizer Team komplettiert. Luca Aerni, Marc Rochat und Ramon Zenhäusern haben in Levi und Gurgl allesamt Nuller eingefahren. Speziell im intensiven Slalom-Winter bieten sich dann Schlag auf Schlag mehrere Möglichkeiten, sich aufzudrängen.