Anfang April erlitt Brignone bei einem Sturz während eines nationalen Rennens mehrere Knochenbrüche im Bein sowie einen Kreuzbandriss im Knie. Trotz der Schwere der Verletzung hofft die Athletin, bei den Olympischen Spielen in Cortina im Februar antreten zu können. Ihre Mutter sieht dies jedoch mit gemischten Gefühlen.
"Als Mama wünsche ich mir, dass sie aufhört. Sie hat alles gewonnen und erreicht, es würde auch passen, wenn sie jetzt Schluss machen würde", sagte Quario im Interview. Die ehemalige Skirennfahrerin erinnert sich noch genau an den Tag des Unfalls. Sie verfolgte die Zwischenzeiten ihrer Tochter über eine App, als plötzlich die Meldung kam, dass Brignone das Ziel nicht erreicht hatte.
Nach einem Anruf bei ihrem Sohn Davide, der als Trainer von Brignone fungiert, erfuhr Quario das volle Ausmass der Verletzung. "Mama, Fede hat sich verletzt, sehr schwer verletzt", waren die Worte, die ihr das Blut in den Adern gefrieren liessen.
Im Spital wurde die Situation noch dramatischer. "Sie sagten mir, dass Fede ihr Bein verlieren könnte", berichtet Quario. Glücklicherweise trat dieses Szenario nicht ein. Die Bilder des Sturzes hat sich die Mutter nur einmal angesehen: "Es war schrecklich, ich schaue sie mir nicht mehr an."
Acht Monate nach dem Unfall zeigt Brignone deutliche Fortschritte. "Sie kann wieder gut gehen, das ist schon sehr viel", sagt ihre Mutter. Ob die Spitzenathletin aus dem Aostatal tatsächlich bei den Olympischen Spielen antreten kann, bleibt jedoch weiterhin ungewiss.