Das erfolgsverwöhnte Riesenslalom-Team der Schweiz musste in Copper Mountain eine herbe Enttäuschung hinnehmen. Bereits im ersten Lauf schied Dominator Marco Odermatt aus. Im zweiten Lauf konnten weder Loïc Meillard noch Thomas Tumler die vielversprechenden Ausgangslagen nutzen. Am Ende erzielte Tumler mit Rang neun das beste Schweizer Ergebnis. Entsprechend frustriert fallen die Reaktionen aus. So gibt ein sichtlich angefressener Loïc Meillard gegenüber SRF zu Protokoll: "Am Ende habe ich keinen Speed und keine Antwort, warum ich heute nicht schnell war. Es war sicherlich kein Lauf, auf dem man ein gutes Gefühl bekommt. Nichtsdestotrotz hatte ich eigentlich das Gefühl, dass mein Lauf ganz okay war - schlussendlich war es das jedoch definitiv nicht."
Auch Thomas Tumler äussert sich unzufrieden: "Es ist komisch, ich darf mich wahrscheinlich nicht mehr auf mein Gefühl verlassen. Im ersten Lauf hatte ich ein miserables Gefühl und war Dritter. Im zweiten Lauf war ich überzeugt, dass ich in Führung liegen würde - als ich dann sah, dass ich nur auf dem siebten Platz bin, tat mir das richtig weh. Die drehende Kurssetzung kam mir im zweiten Lauf sicherlich nicht entgegen, aber schlussendlich muss ich auch unter diesen Bedingungen schnell sein können."
Ganz anders die Gefühlslage bei Sieger Stefan Brennsteiner. Der 34-Jährige gewinnt sein erstes Weltcuprennen und zeigt sich im Siegerinterview überglücklich: "Ich habe in den vergangenen Jahren so viel investiert, nun ist es wunderschön, dass sich dies endlich ausgezahlt hat."
Die extremen Bedingungen sorgen für Gesprächsstoff. Die Rennen in Copper Mountain finden auf fast 3'000 Metern Höhe statt. Der Belgier Sam Maes äusserte bei der Zieldurchfahrt den Wunsch, die Strecken zu verkürzen. Nach seinem zweiten Lauf erklärte Maes im Interview mit SRF: "Ich fühle mich, als hätte ich mein ganzes Leben lang geraucht. Vor allem für die Lungen sind solche Läufe nicht gesund." Trotz der extremen Bedingungen lieferte Maes mit Rang sieben ein starkes Ergebnis ab.