Rochat, der in seiner Karriere bisher zweimal den vierten Platz im Weltcup erreichte, betonte die Wichtigkeit, Ängste zuzulassen und darüber zu sprechen. "Es ist in Ordnung, Angst zu haben und darüber zu sprechen", sagte er im Vorfeld des Slalom-Auftakts in Levi an einer Pressekonferenz. Diese Erkenntnis sei für ihn persönlich ein Wendepunkt gewesen.
Der Slalom-Fahrer erklärte, dass er seit fünf Jahren mit einem Sportpsychologen zusammenarbeitet. Diese Zusammenarbeit bezeichnet er als entscheidenden Schritt in seiner Karriere: "Es ist ein sehr persönliches Thema, man braucht eine spezielle Verbindung mit dieser Person. Diese habe ich bis dahin nie gefunden", so Rochat.
Besonders im Skisport sei es schwierig, sich emotional zu öffnen. Rochat beschreibt, wie Athleten schon von Kindesbeinen an darauf konditioniert werden, keine Schwäche zu zeigen: "Du baust eine Wand auf und diese Wand habe ich zum Glück mit ihm runtergerissen."
Der Schweizer bedauert, dass er diese Einsicht nicht schon früher hatte: "Es ist normal, für einen Athleten auf hohem Niveau Angst zu haben. Aber das habe ich nicht gewusst, bis ich 25 Jahre alt war. Leider." Nun sieht er es als seine Aufgabe, jüngeren Athleten zu vermitteln, dass psychische Belastungen im Leistungssport normal sind.
Rochats Offenheit könnte ein wichtiger Schritt sein, um das Tabu um mentale Gesundheit im Spitzensport zu brechen. Seine Erfahrungen zeigen, wie wichtig professionelle psychologische Unterstützung für Athleten sein kann.