Höpli wuchs in Egg SG auf, wo sie schon als Kind ihre Leidenschaft für den Skisport entdeckte. "Ich war schon als Kind sehr ehrgeizig, wollte überall gut sein. Und natürlich so schnell wie meine Geschwister", erzählt sie im Gespräch mit dem Blick. Dieser Ehrgeiz zeigte sich früh: Als ihre ältere Schwester Michèle sie einmal bei einem Klubrennen schlug, war Höpli so verärgert, dass sie den ganzen Tag nicht mit ihr sprach.
Trotz dreier Kreuzbandrisse in den Jahren 2017, 2019 und 2020 gab Höpli nicht auf. Ihre Hartnäckigkeit zahlte sich aus: In der letzten Saison fuhr sie dreimal in die Weltcuppunkte und erreichte in Killington (USA) den 15. Platz. Für diese Saison hat sie sich noch mehr vorgenommen. "Ich will die Schnellste sein. Das ist immer das Ziel. Was dann herauskommt, ist etwas anderes", erklärt sie ihre Strategie.
Experten sehen in Höpli grosses Potenzial für die Zukunft. Sie selbst ist sich bewusst, dass sie ihr volles Können noch nicht gezeigt hat: "Ich habe in den Rennen noch nicht gezeigt, wozu ich fähig bin." Allerdings muss sie dabei das richtige Mass an Risiko finden, um Ausfälle zu vermeiden.
Nach der Karriere könnte sie Lehrerin werden
Neben ihrer Skikarriere absolviert Höpli eine Lehrerausbildung an der Pädagogischen Hochschule Schwyz. "Das tut dem Kopf gut", sagt sie über diese zusätzliche Herausforderung. In Praktika hat sie bereits Erfahrungen im Umgang mit Kindern gesammelt. "Ich mag Kinder sehr, helfe gerne, lasse sie aber auch machen. Und wer weiss, vielleicht werde ich ja nach meinem Ski-Leben einmal Lehrerin", überlegt sie.
Im August erlitt Höpli einen Rückschlag, als sie sich beim Training eine Knorpelverletzung zuzog. Dank Eigenblut-Spritzen konnte sie die Verletzung ohne Operation auskurieren. Ihr Vater Thomas bewundert ihre Ausdauer: "Aline hat die Freude am Sport immer beibehalten. Ich bin sehr stolz auf sie."
Höplis Weg zeigt, wie Durchhaltevermögen und Leidenschaft zum Erfolg führen können. "Ich hätte schon oft aufgeben können, tat es aber nicht. Das zahlt sich aus", resümiert sie. Mit dieser Einstellung und ihrem Talent scheint Höpli für eine vielversprechende Zukunft im Skisport gerüstet zu sein, während sie gleichzeitig klug für die Zeit nach ihrer aktiven Karriere vorsorgt.