Nach einem vielversprechenden fünften Platz in Levi im letzten Jahr, der den Auftakt zu einer erfolgreichen Saison mit Weltcup-Siegen und WM-Gold markierte, sieht sich Camille Rast nun mit körperlichen Einschränkungen konfrontiert. "Nach Sölden hatte ich einen Rückschlag", gibt sie gegenüber dem Blick offen zu. Der Riesenslalom und der damit verbundene Stress haben ihre Hüfte erneut belastet.
Die Verletzung, die Rast in Sestriere erlitt, als "ein Teil des Körpers am Schnee klebte und der andere weiterrutschte", wie ihr Konditionstrainer Florian Lorimier es beschreibt, könnte sie noch Monate oder sogar Jahre begleiten. Täglich muss sie neu einschätzen, ob und wann Pausen nötig sind.
"Wir wissen nie, wie die Hüfte reagiert", erklärt Rast gegenüber der genannten Quelle. Trotz der Unsicherheit bleibt sie positiv. Bei einem exklusiven Training in Saas-Fee zeigte sie starke Leistungen, räumt aber ein: "Ich habe leider jeden Tag Schmerzen." Die Art der Schmerzen variiert: "Jeden Tag ein wenig anders. Die Verletzung entwickelt sich, ist nie gleich."
Trotz der Herausforderungen konnte Rast in der Vorbereitung auf Levi gute Trainingseinheiten absolvieren. Auf der Längfluh fand sie ideale Bedingungen vor. "Wir konnten in Ruhe arbeiten, das war genial", sagt sie.
Harte Konkurrenz im Slalom
Für den Slalom-Auftakt in Levi sieht Rast starke Konkurrenz. Neben der achtfachen Levi-Siegerin Mikaela Shiffrin aus den USA nennt sie Lena Dürr aus Deutschland und Katharina Liensberger aus Österreich als Favoritinnen. Auch ihre Landsfrau Wendy Holdener zeigt sich in guter Form, obwohl Levi nicht zu ihren Lieblingsstrecken zählt.
Rast ist sich bewusst, dass sowohl die Saison als auch ihre Genesung einem Marathon gleichen. Sie bleibt realistisch: "Ich muss geduldig sein und weiterarbeiten - etwas anderes kann ich nicht tun." Mit dieser Einstellung hofft Rast, an ihre Erfolge der Vorsaison anknüpfen zu können; körperliche Herausforderungen hin oder her.