Felix Hoffmann hat den deutschen Skispringern den ersten Podestplatz des Winters beschert. Der 28-Jährige musste sich am Sonntag nur dem siegreichen Japaner Ryoyu Kobayashi und dem zweitplatzierten Slowenen Domen Prevc geschlagen geben. "Das ging jetzt doch schnell. Das war sehr cool und freut mich sehr", sagte Hoffmann in der ARD. Der deutsche Meister hatte erst am Samstag als Zehnter das beste Ergebnis seiner Karriere verbucht, 24 Stunden später toppte er dieses noch einmal deutlich.
Nach dem ersten Sprung auf 139,0 m lag der Thüringer noch auf Rang vier, zog mit einem zweiten Flug auf 138,0 m aber noch an seinem Zimmernachbarn Philipp Raimund vorbei. "Ich bin trotzdem mega zufrieden. Und am liebsten gibt man natürlich einen Podestplatz an seinen Teamkollegen ab", sagte Raimund nach dem zweitbesten Ergebnis seiner Laufbahn.
Raimund und Hoffmann hatten sich in Lillehammer spontan ein Doppelzimmer geteilt. "Die Doppelbetten hier sind ein bisschen klein. Bei Felix standen zwei einzelne Betten, also habe ich ihn gefragt. Er war so nett und hat mich aufgenommen - und mir etwas von seiner Energie abgegeben", sagte Raimund.
Wellinger springt wie ein "abgestochener Vogel"
Überhaupt nicht lief es erneut für Andreas Wellinger. Der Olympiasieger von 2018 schied als 40. bereits nach dem ersten Durchgang aus. Tags zuvor war Wellinger sogar bereits in der Qualifikation gescheitert. "Es ist auf Deutsch gesagt für den Arsch, was ich im Moment fabriziere", sagte der Bayer geknickt: "Ich hänge über dem Eck wie ein abgestochener Vogel, es ist keine Leichtigkeit drin. Ich könnte im Moment bei den Abfahrern gut dabei sein, aber nicht im Skispringen."
Dass sich das Material infolge von Regeländerungen nach dem Skandal um manipulierte Sprunganzüge norwegischer Springer bei der vergangenen WM verändert hat, macht die Sache nicht leichter. Der 30-Jährige ist nicht der einzige Routinier in der Mannschaft von Bundestrainer Stefan Horngacher, der aktuell Probleme hat. Karl Geiger belegte den 23. Platz. Sein erster Versuch auf 127 Meter machte ihm Hoffnung. "Ich weiß, dass ich kleine Brötchen backen muss gerade. Aber so geht's in die richtige Richtung", sagte der 32-Jährige und bestätigte den Eindruck nach seinem zweiten Versuch auf 126,5 m. Der drei Jahre ältere Vorjahressieger Pius Paschke sprang auf Rang 27.
Für die Athleten geht es schon am Dienstag im schwedischen Falun mit dem nächsten Weltcup weiter.
Das Ergebnis im Überblick