Ende März ging der mit sechs Goldmedaillen erfolgreichste männliche deutsche Skispringer aller Zeiten bei Weltmeisterschaften in den Ruhestand, trotz der in dieser Saison anstehenden Olympischen Spiele hatte sich Markus Eisenbichler von der Skisprung-Bühne verabschiedet.
"Ich werde auf alle Fälle dem Skispringen erhalten bleiben", hatte er im kicker-Interview erklärt, "und meine Erfahrungen jungen Athleten weitergeben." Also Skisprung-Trainer? Zunächst nicht, denn Eisenbichler hatte damals auch gesagt, dass er sich "gut vorstellen" könne, "als Experte zu arbeiten". Diesen Weg hat der 33-Jährige nun erst einmal eingeschlagen.
Der gebürtige Oberbayer, der 2017 in Planica mit 248 Metern den deutschen Rekord im Skifliegen aufgestellt hat, wird künftig bei Eurosport "ausgewählte Weltcups der anstehenden Saison fachkundig einordnen und ist für die Olympischen Winterspiele Milano Cortina 2026 als Experte und Co-Kommentator im Einsatz", wie Warner Bros. Discovery (WBD) am Mittwoch mitteilte.
"Ich hatte eine großartige Zeit als Aktiver und freue mich sehr, dem Skispringen in neuer Rolle als Eurosport-Experte verbunden zu bleiben", meinte Eisenbichler. "Mein Herz schlägt weiterhin für das Skispringen - und genau diese Leidenschaft möchte ich in meine Analysen einbringen. Als ehemaliger Athlet kenne ich die Höhen und Tiefen, die Emotionen am Balken und die Gedanken, die man mit sich selbst ausfechtet. Mein Ziel ist es, den Zuschauern den Sport aus Sicht der Sportler authentisch und mit viel Gefühl näherzubringen."
"Absoluter Glücksgriff"
In seine neue Rolle schlüpft Eisenbichler erstmals beim Saisonauftakt in Lillehammer am kommenden Wochenende. Mit besonderer Erinnerung. "Dass mein erster Einsatz dabei zum Saisonauftakt in Lillehammer ist, schließt als nette Anekdote den Kreis, denn von dort habe ich bei den Olympischen Spielen 1994 meine erste TV-Übertragung vom Skispringen in Erinnerung", so Eisenbichler.
"Markus Eisenbichler ist ein absoluter Glücksgriff", freute sich Jochen Gundel, Director Sports GSA bei WBD, der mit Martin Schmitt und Werner Schuster schon zwei Skisprung-Hochkaräter im Experten-Team hat. "Wir verstärken uns mit einer Persönlichkeit, die für Authentizität, Offenheit und klare Kante steht. Kaum ein Athlet hat das Auf und Ab des Skispringens so intensiv erlebt und darüber immer direkt und nahbar gesprochen."