Bei Olympia in Paris 2024 fehlten ihm fünf Tausendstel zu einer Goldmedaille, nun hat Kishane Thompson im Vorfeld der Leichtathletik-WM in Tokio (13. bis 21. September) ein Ausrufezeichen gesetzt. In der jamaikanischen Hauptstadt Kingston lief er über die 100 Meter eine persönliche Bestleistung von 9,75 Sekunden.
Nur fünf Sprinter waren jemals schneller als der 23-Jährige: Justin Gatlin (9,74), Asafa Powell (9,72), Yohan Blake (9,69), Tyson Gay (9,69) und natürlich Weltrekordhalter Usain Bolt (9,58), der bei dem Event unter den Gästen war. Seit zehn Jahren ist keiner schneller gelaufen als Thompson. Dennoch war er nicht vollauf zufrieden: "Die Ausführung hätte besser sein können", sagte er einheimischen Medien danach.
Bei Olympia im Stade de France waren Thompson und Noah Lyles zeitgleich in 9,79 Sekunden eingelaufen - das Fotofinish entschied zugunsten des US-Amerikaners. "Ich habe nicht genug auf mich und meinen Speed vertraut, das enttäuscht mich", hatte er danach gesagt. Von einem geteilten Gold wollte er nichts hören.
Fraser-Pryce zum neunten Mal bei einer WM dabei
Shelly-Ann Fraser-Pryce hat schon dreimal bei Olympia gewonnen - und wird in ihrer voraussichtlich letzten Saison auch nochmal bei der WM dabei sein - zum neunten Mal. Die 38 Jahre alte Jamaikanerin sprintete über 100 m in 10,91 Sekunden auf Platz drei und qualifizierte sich damit für die Weltmeisterschaft.
"Es war ein langer Weg", sagte Fraser-Pryce nach dem Finale: "Aber es ging nicht darum, es ins Team zu schaffen, sondern darum, die Reise zu feiern, und ich bin allen dankbar, die Teil dieser Reise waren." Den Sieg sicherte sich Tina Clayton, die mit einer persönlichen Bestleistung von 10,81 Sekunden ihren ersten nationalen Titel feierte, 200-m-Weltmeisterin Shericka Jackson (10,88) wurde Zweite.
Ihre erste WM-Medaille (Silber mit der 4x100-m-Staffel) hatte Fraser-Pryce bereits 2007 in Osaka gewonnen. Es folgten zehn Weltmeistertitel, davon fünf über 100 m.