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Emmenegger: "Wie können wir die Ruhe bewahren?"

kicker

Aus Rotterdam berichtet Felix Buß

In der Schweiz werden die Spiele der Handball-Nationalmannschaft der Frauen seit dem Auftaktspiel live von SRF zwei übertragen. Torhüterin Lea Schüpbach zeigte sich im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bedient. "Wir haben volle Kanne verdient verloren", sagte sie am Mittwoch nach der 21:27-Niederlage gegen Japan zu Beginn der Hauptrunde.

"Der Kampf hat gefehlt, wir sind zu wenig als Team zusammengestanden, wir haben zu viele Fehler gemacht. Da hat einfach nicht so viel zusammengepasst", bilanzierte die 28 Jahre alte frühere Bundesligaspielerin. "Das waren zu viele einfach Eins-gegen-eins, bei denen wir die Einheit verlieren, wo sie von der Mitte werfen können. Und das ist nicht unser Plan."

"Zu wenig ready"

"Wir sind einfach zu wenig 'ready' gewesen", gestand Schüpbach ein. "Wir haben es nicht geschafft, uns irgendwann mental hineinzufuchsen und zu versuchen, noch das Beste herauszuholen", fand die Torhüterin von Handball Plan-de-Cuques. "Es sind die kleinen Fehler, die entscheidend sind, vorne wie hinten."

"Ich weiß nicht, ob das Spiel gegen Ungarn zu viel gekostet hat", suchte Schweiz-Trainer Knut Ove Joa nach dem Warum. "Das sind wir nicht. Ich konnte uns nicht wiedererkennen, in der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind und gehandelt und unseren Angriff aufgezogen haben", meinte Joa, dessen heutiger 50. Geburtstag nicht wunschgemäß verlief.

Laut dem Norweger wird über dieses Spiel intern zu sprechen sein. "Es scheint wirklich schwierig zu sein, den Energielevel oben zu halten. Wir hatten 21 technische Fehler", bilanzierte Joa die WM-Hauptrunden-Premiere im Schweizer Fernsehen. "Unser Gegenstoß, unsere zweite Welle, unsere schnelle Mitte, das war alles nicht da. Dann wird es eine Herausforderung gegen einen ungewohnten Gegner."

Fokus bei Vorbereitung

"Wenn ich über mich sprechen darf: Meine Energie ist noch da", meinte Mia Emmenegger. "Aber ich glaube, der Fokus ist einfach nicht hoch genug gewesen. Es ist grundsätzlich unsere Eigenverantwortung, dass jede Person parat zum Spiel ist", meinte die 20-Jährige. "Gleichzeitig haben wir aber noch nie eine WM-Endrunde gespielt", wendete sie ein.

"Das Abwehrsystem der Japanerinnen mit ihrer Offensivheit führt schon dazu, dass man mehr Fehler macht", nahm Emmenegger ihre Mitspielerinnen in Schutz. "Wir sollten vielleicht, wenn wir wieder gegen Japan oder ein anderes asiatisches Land spielen, in der Vorbereitung mehr den Fokus darauf legen: Was können wir machen, um Ruhe zu bewahren und scharf in die Lücken zu gehen?"

"Überrascht waren wir nicht, aber die Wirklichkeit, gegen das zu spielen und gegen das zu trainieren, das ist doch schwierig. Wir haben ganz andere Voraussetzungen. Sie sind sehr flink und körperlich anders gebaut als unser Team. Daher ist es schwierig, das nachzustellen. Das soll aber nicht als Ausrede gelten. Ich glaube, wir sollten alle Fehler bei uns suchen." In der Hauptrunde warten mit Dänemark (5.12.) und Rumänien (7.12.) noch zwei größere Herausforderungen auf die Schweiz.

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