Die Idee stammt aus Skandinavien: Die "Goldene Pfeife" wird aus dem Schiedsrichterwesen heraus an einen Spieler, Trainer, Offiziellen oder Fan(klub) verliehen, der oder die sich im Sinne der Schiedsrichter bzw. ihrer Werte ausgezeichnet hat - für eine Fairplay-Aktion auf dem Spielfeld, für einen immer respektvollen Umgang oder für einen Trainer, der nach jedem Spiel den konstruktiven Austausch sucht.
Vor zwei Wochen bat die Redaktion von handball-world die Schiedsrichter:innen aus den vier höchsten Kadern des Deutschen Handballbundes (Elite- bis Nachwuchskader) um ihre Vorschläge.
Die Wahl zum Nachfolger von Recken-Coach Christian Prokop (2022), Jasmin Camdzic von der HSG Wetzlar (2023) und Sebastian Hinze (Rhein-Neckar Löwen/2024) fiel auf André Haber vom HC Elbflorenz. Der Coach des Dresdner Zweitligisten wurde mehrfach vorgeschlagen.
"Die Idee der goldenen Pfeife passt genau zu André", schrieb einer der Unparteiischen bei der Nominierung. "Sein Umgang mit allen am Spiel beteiligten Personen ist stets fair und respektvoll. Auch kommt es in der Nachbetrachtung von Spielen zu konstruktivem Feedback in der Trainerbewertung oder im persönlichen Austausch! Ich persönlich finde, dass dies den Sport auszeichnet und besonders macht."
Haber mache damit "auch uns Schiedsrichter besser", hieß es weiter. "Dafür gebührt ihm Anerkennung, vor allem weil ich denke dass die Situation für die Trainer auch nicht immer einfach ist." In einer anderen Nominierung wurde betont: "André ist stets sportlich auch bei kritischen Entscheidungen - und er weiß immer die Namen der Schiedsrichter und spricht sie mit diesem an."
"Für mich ist es kein Zufall, dass André Haber von meiner Schiedsrichter-Mannschaft nominiert wurde", sagt Jutta Ehrmann, Leiterin Schiedsrichterwesen im Deutschen Handballbund, zu der Entscheidung für Haber. "André ist authentisch und trotz der Tatsache, dass er an der Seitenlinie Vollgas gibt, agiert er uns gegenüber stets mit sehr viel Respekt. Glückwunsch von meiner Seite."
Die Übergabe der Goldenen Pfeife erfolgt in den kommenden Wochen im Rahmen eines Heimspiels des Vereins durch ein Schiedsrichter-Team des Deutschen Handballbundes.
"Ich fühle mich geehrt, die Auszeichnung zu erhalten - vor allem, weil sie direkt von den Schiedsrichtern verliehen wird", freut sich Haber über die Auszeichnung. "Bei allem Ehrgeiz und Druck in unserer Sportart wünsche ich mir einen respektvollen Umgang aller Beteiligten vor, während und nach dem Spiel. Ich finde es absolut in Ordnung, auch mal unterschiedlicher Meinung zu sein, aber die Zusammenarbeit sollte dabei immer fair und auf Augenhöhe stattfinden - egal, in welcher Leistungs- und Altersklasse."
Die bisherigen Preisträger
Sebastian Hinze (2024)
Jasmin Camdzic (2023)
Christian Prokop (2022)