Von Maxie Bech
Im Praxisalltag begegne ich immer wieder Personen, die über Schmerzen in Knie, Hüfte oder Rücken klagen - und die Ursache liegt erstaunlich oft tiefer: im Fuß. Dabei tragen uns unsere Füße tagtäglich durchs Leben, fangen Stöße ab, gleichen Unebenheiten aus und ermöglichen uns Balance und Beweglichkeit. Trotzdem schenken wir ihnen oft erst dann Aufmerksamkeit, wenn etwas wehtut. Gerade im Sport - ob beim Laufen, Spielen oder Springen - ist das Sprunggelenk der Dreh- und Angelpunkt jeder Bewegung. Kommt es hier zu Blockaden, Dysfunktionen, Instabilität oder Fehlbelastungen, wirkt sich das auf den gesamten Bewegungsapparat aus.
Umso wichtiger ist es, ein Bewusstsein für diese Basis zu entwickeln - und aktiv etwas für ihre Gesundheit und den Bewegungsapparat zu tun. Wahrnehmen, aktivieren, stabilisieren. Hier einige Tipps, wie du deine Füße wirkungsvoll und langfristig stärkst.
Die Drei-Schritt-Methode
Wahrnehmen:
Spür in deinen Körper hinein. Wie stehst du? Trägst du dein Gewicht gleichmäßig auf beiden Füßen? Nimmst du Kontakt zur ganzen Fußsohle wahr - Ferse, Ballen, Zehen? Verankere dich durch deine Wahrnehmung fest mit dem Boden, als wenn sich Wurzeln von deinen Fußsohlen Wege in die Erde verschaffen. Diese Wahrnehmungsübung kann in jeder Körperposition durchgeführt werden - in Rückenlage, im Stand, im Sitz ...
Aktivieren: Zehenkrallen und Fußgewölbe aktivieren
1. Aufgabe: Stelle dich barfuß hin und versuche deine Zehen aktiv in den Boden zu krallen, ohne den ganzen Fuß zu heben. Hebe das Fußgewölbe leicht an, während Ferse und Ballen den Boden berühren. Halte 5-10 Sekunden und lasse dann locker. 8 Wiederholungen
2. Aufgabe: Stelle dich barfuß hin und spreize aktiv alle Zehen auseinander (wie ein Fächer). Halte die Spannung 5 Sekunden, dann entspannen. Konzentriere dich darauf, dass die Ferse und der Ballen auf dem Boden bleiben. 8 Wiederholungen
3. Aufgabe: Lege ein kleines Handtuch vor dich auf den Boden. Versuche, das Handtuch mit den Zehen zusammenzuknüllen und anzuheben.
Stabilisieren:
Standwaage Linker Einbeinstand, rechtes Bein ziehst du nach vorne an die Brust und führst dann das rechte Bein ohne Absetzen nach hinten gestreckt in die Standwaage. Aus der Standwaage wieder in den aufrechten Stand und ohne Absetzen das Bein wieder vorne an die Brust ziehen und den Ablauf wiederholen.
Notiere dir, welche Übungen dir guttun und baue sie als Routine ein - morgens beim Zähneputzen, nach dem Training oder abends vor dem Schlafengehen. Die Füße danken es dir mit besserer Balance, kräftigerem Stand und mehr Bewegungsfreiheit.
Fazit
Wer sich regelmäßig um seine Basis kümmert, wird spüren, wie sich das gesamte Bewegungssystem harmonisiert. Unsere Füße sind nicht einfach nur das Ende des Körpers - sie sind sein Fundament.
Über Maxie Bech: Osteopathin und Heilpraktikerin im 11Coaching-Team
Maxie Bech ist Osteopathin, Heilpraktikerin und ehemalige Leistungssportlerin im Handball. Sie unterstützt als Teil des 11Coaching-Teams junge Athletinnen und Athleten auf ihrem Weg in den Leistungssport - mit einem ganzheitlichen Ansatz, der Körper, Geist und Regeneration in Einklang bringt. Durch ihre eigene Erfahrung aus vielen Jahren Leistungssport weiß Maxie, wie entscheidend Balance, Körperbewusstsein und Gesundheit für langfristigen sportlichen Erfolg sind. Diese Perspektive prägt auch ihre Arbeit in ihrer osteopathischen Praxis in Kiel, wo sie täglich mit Sportler*innen aller Altersklassen arbeitet.
Ihre Ausbildung zur Osteopathin, Heilpraktikerin und ihre Weiterbildung in der NESC-Methode (Neuro-Embodied-Soul-Centering) bilden die Grundlage für ihre Arbeit: den Menschen als Ganzes zu sehen - mit all seinen körperlichen, emotionalen und mentalen Aspekten. Im Coaching-Programm vermittelt sie dieses Wissen auf sportgerechte, altersentsprechende Weise - mit praktischen Tipps, einfachen Übungen und individuell angepassten Empfehlungen. Ernährung, Schlaf, Regeneration und Körperbewusstsein greifen hier als Teil eines großen Ganzen ineinander. Dabei vermittelt sie, wie wichtig es ist, auf den eigenen Körper zu hören und Gesundheit nicht als Gegenspieler, sondern als Grundlage von Leistung zu verstehen.