Gleich mit den Startnummern 1 und 2 starteten Wendy Holdener und Camille Rast in den dritten Slalom der Saison. Holdener zeigte eine saubere Fahrt, bei der allerdings schwierig abzuschätzen war, ob diese auch schnell war. Bereits die neun Zehntelsekunden Rückstand von Rast gaben allerdings eine erste Referenz an.
Nachdem Zrinka Ljutic mit Startnummer 3 ausgeschieden ist, war die Reihe bereits an der Slalom-Königin Mikaela Shiffrin. Die Amerikanerin war zwar bei jeder Zwischenzeit vor Holdener, wirklich gross wurde der Vorsprung allerdings nie. Dank eines starken Schlussabschnittes setzte sich Shiffrin mit 28 Hundertstel Vorsprung vor Holdener.
Anschliessend klassierten sich alle Fahrerinnen deutlich hinter dem führenden Duo, die meisten rund um Rast herum. Gar nicht in die Nähe kam Mélanie Meillard. Die Walliserin verlor in allen Sektoren viel Zeit und reihte sich mit 3.69 Sekunden vorerst am Ende des Klassements ein. Die Hoffnungen auf einen zweiten Lauf dürfte sie schon früh abgeschrieben haben.
Auf einer schon früh ramponierten Piste taten sich anschliessend alle Athletinnen schwer, wodurch sich auch niemand mehr vor die Sechstplatzierte Rast setzen konnte. Einzig Mina Fürst Holtmann schaffte es mit einer Starnummer über 15 noch in die Top 10.
Erfreulich aus Schweizer Sicht war auch die Leistung von Eliane Christen. Die Urnerin startete mutig ins Rennen und reihte sich zum Schluss mit 1.92 Sekunden Rückstand auf Rang 13 ein. Da die Piste schon sehr gelitten hat, ist plötzlich auch bei Meillard eine Qualifikation für den zweiten Lauf wieder möglich.
Für einen Schockmoment sorgte die Österreicherin Lisa Hörhager. Mit starken Zwischenzeiten unterwegs, stürzte die 24-Jährige wenige Tore vor Schluss, fiel auf den Hinterkopf und blieb anschliessend auf der Ziellinie liegen. Wenig später konnte sie den Zielbereich immerhin auf eigenen Beinen verlassen.
Leidtragende von diesem Unterbruch war Aline Höpli, die selbst nur ganz kurz vor dem eigenen Start war. Bereits bei der ersten Zwischenzeit verlor die Ostschweizerin viel Zeit und kam anschliessend nie so richtig in Fahrt. 3.75 Sekunden betrug am Schluss ihr Rückstand, ein zweites Mal wird sie an diesem Tag nicht starten dürfen.
Auch nach den ersten 30 Fahrerinnen durfte das Rennen aus Schweizer Sicht weiterhin mit viel Spannung erwartet werden. Den Anfang machte Nicole Good, die sich 3.58 Sekunden Rückstand einfing, sich aber mit Rang 26 doch einigermassen souverän für den zweiten Durchgang qualifizierte.
Anuk Brändli, die in Gurgl zum ersten Mal Weltcup-Punkte einfahren konnte, zeigte erneut eine couragierte Leistung, verlor allerdings nach gutem Start viel Zeit. Zeitgleich mit Mélanie Meillard zitterte sie sich als 29. in den zweiten Lauf.
Am besten lief es anschliessend Aline Danioth. Die 27-Jährige war zu Beginn noch weit zurück, zeigte dann aber einen Steigerungslauf und setzte sich mit einem Rückstand von 3.41 Sekunden an 23. Stelle.
Sue Piller, die auf Weltcup-Stufe zum allerersten Mal im Slalom startete, schied noch vor der ersten Zwischenzeit aus.