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Good hat durch die Leistungen der Teamkolleginnen Hoffnung geschöpft

kicker

Die wichtigste Frage gleich zuerst: wie geht es dir momentan?

Gut, ich bin gesund und freue mich, dass es am Samstag losgeht.

Wie gross ist die Vorfreude auf die neue Saison?

Sehr gross. Ich bin halt schon sehr, sehr lange kein Rennen mehr gefahren. Jetzt hatte ich wirklich einen guten Sommer, konnte auf Schnee und für die Kondition sehr gut trainieren. Vor allem ist die Gesundheit da und dadurch ist die Vorfreude wirklich sehr, sehr gross.

Hast du gewusst, dass es ein Jubiläum für dich ist in Levi? Es ist das zehnte Levi-Rennen.

(lacht) Ich weiss nicht, ob das nur positiv ist. Aber schön.

Was bleibt dir von diesen neun Levi-Rennen besonders in Erinnerung?

Sicherlich war das erste Weltcuprennen sehr speziell. Ich hätte das Jahr davor schon fahren können, habe mich dann aber am Kreuzband verletzt. Danach konnte ich hier zum ersten Mal fahren. Ich bin allgemein sehr gerne hier oben im Norden. Es ist immer schön, hier hochzukommen.

Du bist zurzeit bei insgesamt 30 Weltcup-Rennen. Gibt es da abgesehen von diesem ersten Rennen noch ein anderes Rennen, das dir speziell in Erinnerung bleibt?

Sicher das Bestergebnis, in Lienz, das sehr speziell war und ein extrem cooler Tag gewesen ist.

Es könnten auch ein paar mehr sein. Letzte Saison musstest du abbrechen. Seit wann kannst du wieder normal trainieren?

Ich habe dann abgebrochen und habe ziemlich lange Zeit, in die Reha und in die Gesundheit investiert. Wirklich fürs Training, zum ersten Mal wieder auf dem Schnee, war ich dann eigentlich im Frühling, als ich wirklich zurück zu den Basics bin - mit Mini-Kipp und mit viel Freifahren habe ich dort angefangen. Nachher bin ich dann normal mit dem Team in die Saisonvorbereitung gestartet. Wir waren in Zermatt und Saas-Fee.

Das heisst, mit dem Fuss ist alles wieder gut?

Ja, ich muss sicher noch ein bisschen auf die Gesamtbelastung schauen, aber es ist wirklich alles voll im Griff und ich konnte sehr gut trainieren.

Du hast dich ja damals am Kopf verletzt. Spürst du das auch noch? Hat das noch Auswirkungen?

Nein, jetzt gerade nicht mehr. Da sprichst du Davos an. Dort hatte ich halt Gesichtsverletzungen. Aber rein von der Gehirnerschütterung her, hatte ich es extrem gut. Da ich auf den Vorderkopf gefallen bin, war die Gehirnerschütterung zum Glück nicht so schlimm. Da haben mir die anderen Gehirnerschütterungen in den Jahren davor eigentlich mehr Probleme gemacht.

Der Sturz war nur kurz nach dem Schweizermeistertitel im Slalom. Da hast du damals vor Aline Höpli gewonnen. Geben dir ihre Ergebnisse von letzter Saison etwas zusätzliche Hoffnung?

Ich glaube nicht speziell nur gerade die von Aline, sondern allgemein vom Schweizer Team. Wirklich ein paar, die auch Leidensgeschichten durchmachten, konnten das Resultat zeigen und wirklich gut Ski fahren. Das ist sehr cool zu sehen.

Aline Höpli und Eliane Christen waren in der letzten Saison so gut. Das hat aber auch zur Auswirkung, dass sie beide in die Mastery-Gruppe gekommen sind und du jetzt stattdessen in der Elite-Gruppe eine der Ältesten bzw. die Ältesten bist. Wie ist der Kontakt zu den jüngeren Athleten?

Ich hatte es schonmal so ähnlich, dass ich eine der Älteren war. Schlussendlich habe ich einfach versucht, auf mich zu achten. Ich habe es sehr gut mit den Jungen, das ist sehr cool und ich konnte auch extrem viel von ihnen lernen. Aber schlussendlich sind wir im Einzelsport und haben gut trainieren können. Und das ist sicher das Wichtigste.

Sehr gut. Und zu der Mastery-Gruppe und Trainer Heini Pfitscher, hast du auch Kontakt?

Ja, wir sind jetzt hier in Levi mit ihnen unterwegs. Wir haben in Saas-Fee schon mal mit ihnen trainiert. Grundsätzlich kenne ich alle Trainer von letzter Saison. Das passt auch sehr gut.

Du bist auch im Aufgebot für Levi. Wie kann man sich das vorstellen? Ist da die Mastery-Gruppe gesetzt und Fabio Becchimanzi gibt Empfehlungen ab für die restlichen fünf Athletinnen?

Grundsätzlich haben alle von oben einen Fixplatz. Aline (Danioth, Anm.d.Red.) und Eli (Eliane Christen, Anm.d.Red.) haben ja einen Fixplatz vom Europacup. Und nachher haben wir, ich sage jetzt schon mal so ein bisschen von unserer Gruppe, diese 5 Startplätze. Da hat man einfach geschaut, bei wem es sicherlich Sinn machen würde oder Sinn macht.

War da die Trainingsleistung ausschlaggebend oder musstet ihr auch Ausscheidungen fahren?

Nein, es ging eigentlich um Trainingsleistungen. Direkt eine Quali hatten wir eigentlich keine.

Ein Highlight steht ja auch noch an. Ist Olympia auch irgendwie schon ein Thema?

Für mich ist es zuerst einmal die Hauptsache, dass ich gute Resultate zeige, gesund bin und gesund bleibe. Nachher nehme ich Rennen für Rennen. Logisch, wir sind viele Athletinnen und haben viele Startplätze. Es gibt sicher einen Kampf, aber man muss seine Leistungen zeigen und wenn es klappt, ist es sehr cool. Dann nehme ich es sehr, sehr gerne und sonst arbeite ich weiter.

Es könnte ein Kampf werden. Macht es das in einem von aussen betrachtet sehr gut harmonierenden Team schwieriger, einander wirklich zu unterstützen, dass man in ein oder zwei Monaten gegeneinander um ein Ticket kämpft?

Wie gesagt, schlussendlich ist es ein Einzelsport und es ist sicher cool, wenn die Gesamtdynamik nach vorne geht und positiv ist. Das pushen alle Einzelathleten untereinander und es gibt sicher einen positiven Drive. um Gas zu geben.

Du selbst durftest noch zu den Olympischen Spielen. Konntest du mit irgendjemandem schon darüber sprechen, wie das so ist?

Nein, eigentlich nicht. Aber schlussendlich ist es wie in jedem anderen Rennen: Es zählt die Zeit zwischen dem Start und dem Ziel und dass du so schnell wie möglich ins Ziel kommst. Logisch ist es drumherum riesig, mit den Medien und allem, aber das Ziel bleibt das gleiche.

Wie sieht dein Programm in den nächsten Wochen aus? Wirst du auch wieder im Europacup starten?

Jedes Weltcup-Aufgebot, das ich bekomme, nehme ich. Es liegt sicher an meinen Leistungen. Den Europacup werde ich sicher auch mitnehmen, weil ich halt einfach nur Slalom fahre und dadurch auf die Rennkilometer komme, die ich in den letzten Jahren verpasst habe.

Du bist jetzt die Älteste in der Trainingsgruppe. Wie ist der Kontakt zum Team in der Mastery-Gruppe, zu den arrivierten Fahrerinnen?

Dadurch, dass ich letztes Jahr mit in diesem Team war, ist er gut und normal. Logisch ist es ein bisschen anders, weil ich nicht mehr wirklich mit ihnen unterwegs war, aber es sind auch gute Freundinnen darunter. Dadurch ist der Austausch auch das ganze Jahr da.

Wer ist deine beste Freundin aus allen Teams?

Mit Mélanie Meillard habe ich sicher viel Kontakt. Ich trainiere auch mit Aline zusammen. Mit Eli war ich auch schon vor vielen Jahren und vor allen Verletzungen zusammen im Team. Das sind sicher die drei vom oberen Team, mit denen ich am meisten Kontakt habe.

Du warst im Sommer auch in der Skihalle. Wie gross ist da jeweils die Vorfreude, nachher endlich wieder auf richtigem Schnee zu fahren?

Extrem gross. Ich bin halt auch ein sehr naturverbundener Mensch und bin gerne in den Bergen. Es gehört als Slalomfahrerin halt ein bisschen dazu, dass man wirklich auf die qualitativ guten Kurven kommt. Aber man ist schon immer sehr, sehr froh, wenn man wieder raus kann und auf dem Gletscher mit den schönen Bergen rundherum ist. Das gibt Energie.

Du hast jetzt von den qualitativ guten Kurven gesprochen. Ist das überhaupt möglich in der Skihalle?

Die Piste ist eisig und gewässert, der spezielle Schnee oder die Piste bleibt gleichmässig. Dadurch ist es sicher gut, um die vielen Kurven zu machen. Die Drehungen sind auch relativ schnell. Wir haben meistens zwei Sessions an zwei Stunden. Das gibt extrem viele Läufe und Kurven.

Vier Stunden Training pro Tag tönt intensiv.

Ja, das ist es auch. Nach diesen drei Tagen, die wir meistens dort sind, ist man dann schon ziemlich fertig.

In diesen drei Tagen ist es nur Training in der Skihalle oder habt ihr da trotzdem noch Konditions- oder Krafttraining?

Nein, es ist schon hauptsächlich Skifahren. Immer wenn wir auf dem Schnee sind, ist der Fokus Skifahren. Daneben macht man einfach das, was man braucht oder was einem guttut. Da es in der Halle sehr intensiv ist, ist sicher mehr Regeneration im Vordergrund. Auch, dass man ein bisschen raus und an die Sonne kommt, dass man dort auch wieder ein bisschen Energie tanken kann.

Und seit wann seid ihr jetzt in Levi?

Wir sind gestaffelt hochgeflogen, ich bin am Montag geflogen und am Dienstag war der erste Trainingstag.

Jetzt sieht es nach mehr Schnee aus?

Ja, jetzt ist Winter. Endlich. (Zeigt die Landschaft) Ja, es ist sehr, sehr schön.

Jetzt noch eine letzte Frage. Wenn du am Ende der Saison zurückblickst und dir die Traumsaison zusammenstellen könntest, wie würde sie aussehen?

Ich glaube einfach, dass ich in jedem Rennen das Bestmögliche herausholen konnte und dass ich grundsätzlich zufrieden sein kann, nach jedem Rennen, in dem ich sagen kann, dass ich alles gegeben habe. Ich habe das Beste gegeben, was heute möglich war und mein Skifahren zeigen konnte.