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Neben Holdener durften auch weitere Schweizer und Schweizerinnen in Levi an einem Sieg schnuppern

kicker

Sind wir ehrlich: so wirklich in Winterstimmung kommt man beim Saisonauftakt von Sölden jeweils noch nicht. Ende Oktober muss man im Ötztal weit nach oben zum Gletscher gehen, um winterliche Bedingungen anzutreffen. Anders sieht dies in Levi aus. Es ist der Ort, wo der Weihnachtsmann die Athleten mit verschiedenen Formständen beschenkt und sich seine Rentiere mit den Athleten streiten, wer denn nun am schnellsten ist.

Rentiere sind es dann auch, die die Athletinnen und Athleten nach Siegen jeweils für sich beanspruchen und taufen dürfen. Schaut man bei den Frauen auf die letzten paar Jahre zurück, so mussten allerdings vor allem zwei Frauen kreativ werden, was neue Namen angeht.

2014 war es die Slowenin Tina Maze, die das Rennen vor Frida Hansdotter und Kathrin Zettel für sich entscheiden konnte. Seither hiess die Gewinnerin stets Mikaela Shiffrin oder Petra Vlhova. Vlhova gewann 2017 zum ersten Mal, konnte 2020 und 2021 jeweils beide Rennen für sich entscheiden und war auch im ersten Slalom 2023 eine Klasse für sich.

Die Bilanz von Shiffrin ist gar noch beeindruckender. Schon vor Mazes Sieg wurde sie ein erstes Mal zur Levi-Siegerin, hat danach 2016, 2018 und 2019 die Rennen für sich entschieden. 2022, als die Männer nicht in Levi starteten, holte sie sich den Doppelsieg, 2023 gewann sie den zweiten Slalom des Wochenendes. Mit dem Sieg im vergangenen Jahr schraubte sie ihren Levi-Rekord auf acht Siege hoch.

2004 wurden in Levi ein erstes Mal Weltcuprennen ausgetragen, die ersten beiden Wochenenden im Jahr 2004 und 2006 blieben allerdings noch rein in Frauen-Hand. Von 2006 bis 2019 war das Rennen dann auch bei den Herren fix im Kalender, ehe Corona dazu führte, dass statt je ein Rennen, zwei Frauen-Rennen ausgetragen wurden. 2024 war das erste Mal nach einem Unterbruch von fünf Jahren, dass die Männer auch wieder am Start standen.

Ein magischer Moment ereignete sich 2004. Bei der allerersten Austragung der Rennen in Levi sicherte sich Lokalmatadorin Tanja Poutiainen den Sieg vor Elisabeth Görgl und Maria Riesch. Für die Finnin war es der erste Weltcupsieg überhaupt. Levi lag der Slalom-Spezialistin ohnehin, später stand sie noch dreimal auf dem Podest. Siege gab es für Finnland in Levi allerdings keine mehr.

Da sind die Amerikanerinnen schon besser dran. Mit insgesamt neun Siegen ist die USA ganz oben in der Levi-Rangliste. Zu den acht Siegen von Mikaela Shiffrin gesellt sich auch noch einer von Lindsey Vonn. Die spätere Speed-Queen fuhr 2008 allen davon. Unter anderem Maria Höfl-Riesch, die in ihrer Karriere drei Levi-Slaloms gewinnen konnte, vier weitere Male noch auf dem Podest stand.

Übrigens kommt Shiffrin alleine auf mehr Siege in Finnland als alle anderen Nationen. Die zweiterfolgreichste Nation sind die Österreicher. Marlies Schild gewann zweimal, 2006 nur einen Tag früher als ihr heutiger Ehemann Benjamin Raich. 2009 gewann Reinfried Herbst und Marcel Hirscher konnte später dreimal gewinnen. Auf Rang 3 der Nationenwertung kommt übrigens bereits die One-Woman-Show aus der Slowakei; Petra Vlhova.

Athleten und Athletinnen aus zehn Nationen durften sich bereits über das Rentier von Levi freuen, ein Schweizer oder eine Schweizerin bisher allerdings noch nicht. Für lange Zeit war man davon auch weit entfernt, die zehnten Plätze von Silvan Zurbriggen und Marc Gini waren das höchste der Gefühle. Seither hat sich die Schweizer Slalomszene aber sehr positiv entwickelt, sodass wenigstens das Podium mit der Schweizer Fahne geschmückt war.

Wendy Holdener - 3x Zweite, 1x Dritte

Die Schwyzerin ist die klar erfolgreichste Schweizerin in Levi. 2016 durfte sie erstmals am Rentier schnuppern, wobei Schnuppern etwas übertrieben ist. Der Rückstand auf Shiffrin betrug beachtliche 67 Hundertstel, immerhin konnte sie Petra Vlhova hinter sich lassen. In diesem Rennen überraschte übrigens auch eine damals 18-jährige Mélanie Meillard, die mit Startnummer 40 auf den sechsten Platz gefahren ist.

Ein Jahr später war Holdener wieder auf dem Podest, hinter den beiden Levi-Dominatorinnen. Siegerin Vlhova und die Zweitplatzierte Shiffrin waren nur durch eine Zehntelsekunde getrennt, Holdeners Rückstand auf die Slowakin betrug bereits 1,35 Sekunden. Erneut war Mélanie Meillard als Fünfte die zweitbeste Schweizerin.

2019 teilte sich Holdener das Levi-Podest das erste und bislang letzte Mal nicht mit den beiden Bekannten, denn auf Rang 3 landete Katharina Truppe. Der Sieg ging mit einem Vorsprung von 1,78 Sekunden einmal mehr an Shiffrin.

2022 war Holdener bislang zum letzten Mal auf dem Podest von Levi, wieder gewann Shiffrin. Der Abstand wurde jedoch deutlich kleiner, nur 28 Hundertstel fehlten am Schluss. Zudem konnten die vier Zehntel Vorsprung auf die Drittplatzierte Vlhova als Erfolg gewertet werden.

Michelle Gisin - 1x Zweite

2020 feierte Vlhova wie schon erwähnt einen Doppelsieg. Während sie im ersten Rennen vor Shiffrin und Katharina Liensberger gewann, schnappte sich Gisin im zweiten Rennen den Silberplatz der Amerikanerin. 31 Hundertstel verlor Gisin erst im zweiten Lauf, nachdem sie nach dem ersten Lauf noch ex aequo mit Vlhova in Führung gelegen hatte.

Daniel Yule - 1x Dritter

Bis 2019 mussten sich die Schweizer Männer gedulden, ehe zum ersten Mal ein Podestplatz bejubelt werden durfte. In einem äusserst knappen Rennen musste Yule den Vortritt allerdings Henrik Kristoffersen und Clément Noël lassen. Auf den Franzosen verlor er neun Hundertstel, auf den Norweger deren 18. Mit Ramon Zenhäusern verpasste ein weiterer Schweizer das Podest nur gerade um weitere neun Hundertstel.

Loïc Meillard - 1x Dritter

Meillard und Levi, das scheint zu passen. Nachdem Schwester Mélanie ihren Durchbruch in Finnland geschafft hatte, stand Loïc Meillard nach einer schwierigen Vorbereitung im vergangenen Jahr auf dem Podest. Nachdem der Walliser in Sölden wegen des Rückens noch Forfait geben musste, erarbeitete er sich in Levi einen dritten Rang. Die beiden Herren vor ihm waren die gleichen, wie es schon bei Yule der Fall war, allerdings in umgekehrter Reihenfolge und mit deutlich grösseren Abständen.