Der Trade von Joe Flacco innerhalb der Division sorgt in der AFC North weiter für Gesprächsstoff. Nur wenige Tage nach dem Wechsel des 40-jährigen Quarterbacks von Cleveland nach Cincinnati meldete sich nun auch mit Mike Tomlin einer der erfahrensten Trainer der Liga zu Wort und sparte nicht mit deutlicher Kritik.
Tomlin hinterfragt Browns-Entscheidung
"Um ehrlich zu sein, es war schockierend für mich", sagte Tomlin nach dem Spiel gegen die Browns. "Andrew Berry muss viel schlauer sein als ich oder wir, weil es für mich keinen Sinn ergibt, einen Quarterback, den du als Starter eingeplant hattest, an ein Divisionsteam abzugeben, das auf dieser Position gerade Probleme hat."
Die Browns hatten den 40-jährigen Flacco samt eines Sechstrundenpicks für 2026 an die Bengals getradet und dafür einen Fünftrundenpick im selben Jahr erhalten. Für Tomlin, der sonst selten andere Teams öffentlich kritisiert, ist das ein bemerkenswerter Schritt.
Bengals profitieren
Auch wenn er die Entscheidung der Browns anzweifelt, lobte Tomlin den Trade aus Sicht der Bengals: "Es ergibt aus ihrer Perspektive absolut Sinn. Joe kann den Ball werfen - immer schon. Armstärke, Genauigkeit, Antizipation, das ist sein Spiel."
In seinem ersten Auftritt für Cincinnati gegen Green Bay zeigte Flacco prompt eine starke Leistung: 219 Yards, zwei Touchdowns, keine Interception und der beste QBR-Wert seiner Saison. Tomlin rechnet damit, dass Flacco in seinem zweiten Spiel für die Bengals "noch deutlich besser" sein wird.
Steelers treffen am Donnerstag auf die Bengals
Nach dem 23:9-Sieg über Cleveland am Sonntag bereiten sich die Steelers nun auf das Thursday-Night-Spiel in Cincinnati vor. Für Tomlin und seine Defense ist Flacco kein Unbekannter: Der Routinier hat in seiner Karriere bereits 21-mal gegen Teams von Tomlin gespielt - mit einer Bilanz von 10-11, 25 Touchdowns und 12 Interceptions. "Wir haben großen Respekt vor seiner Erfahrung und seiner Übersicht", so Tomlin. "Er ist ein Veteran, der weiß, wie man ein Spiel liest und eine Defense aushebelt."
Während Browns-Head Coach Kevin Stefanski die Kommentare seines Kollegen nicht kommentieren wollte, zeigte sich Ex-Browns-Safety Juan Thornhill - inzwischen selbst ein Steeler - wenig überrascht: "Sie hatten mit Flacco abgeschlossen. Ich kenne die Situation dort - wenn sie dich einmal benchen, war’s das." In Pittsburgh hingegen freut man sich auf das Wiedersehen mit dem Altmeister. "Ich bin ehrlich gesagt gespannt, gegen Joe zu spielen", sagte Thornhill. "Er ist ein großartiger Typ - und ein echter Wettbewerber."