Auch nach knapp zwei NBA-Monaten kommt der einstige Serienmeister nicht richtig in Fahrt. Gegen die Portland Trail Blazers kassierten die Warriors in der Nacht bereits ihre 14. Saisonniederlage im 27. Spiel. Während der Rückstand auf die Top 6 im Westen zunehmend größer wird, dominieren in Golden State die Fragezeichen.
Einerseits scheint Starspieler Stephen Curry, inzwischen 37 Jahre alt, nicht an Genialität zu verlieren. Seine Ausbeute in den ersten zwei Partien nach Verletzung: 39 Punkte gegen die Timberwolves, 48 Punkte gegen die Trail Blazers - bei jeweils überragenden Quoten. Andererseits haben die Warriors weiterhin mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen, denen man seit Monaten nicht Herr wird.
15,9 Prozent aller Ballbesitze münden in Turnover - nur vier NBA-Teams sind in dieser Statistik noch schlechter dran. Die 18 Ballverluste in Portland entsprachen diesem Muster erneut, wobei allein Routinier Draymond Green acht davon verbuchte: "Wir sind aktuell nicht auf die Details fixiert", so der Forward, der sein erstes Spiel seit Anfang Dezember absolvierte. "Mit meinen acht Ballverlusten habe ich heute dazu beigetragen."
Kerr selbstkritisch: "Das mache ich in diesem Jahr nicht gut"
Im Ballbesitz können sich die Warriors dennoch nur wenige Vorwürfe machen. Aus dem Feld traf man schließlich über 50 Prozent der Würfe. Am Ende präsentierte die Anzeigetafel 131 Zähler für das Team von Trainer Steve Kerr. Das größere Problem stellte die erneut mangelhafte defensive Vorstellung dar: "Wir müssen Wege finden, beide Seiten des Spiels miteinander zu verbinden", so der Basketballlehrer. "Das ist meine Aufgabe und das mache ich in diesem Jahr nicht gut."
Gegen die Blazers kassierte seine Mannschaft insgesamt 136 Punkte, davon allein 40 im Schlussviertel. Bereits gegen die Timberwolves zwei Tage zuvor hatten die Warriors im finalen Akt den Sieg hergeschenkt. "Unsere Defensive hat sich stark verbessert über die letzten paar Wochen. Aber diese zwei Spiele", so Defensivfanatiker Green, "war das nicht mehr der Fall."
Besonders bitter sei das, angesichts der überragenden Vorstellung von Stephen Curry. Mit zwölf erfolgreichen Dreiern stellte der Point Guard einen neuen Saisonrekord auf. Er beendete die Partie mit 48 Punkten. Darüber freuen konnte er sich allerdings nur wenig: "Offensichtlich hätte ich lieber den Sieg gefeiert", sagte er kurz und knapp. Trotz dieser Einzelleistung als Verlierer vom Platz zu gehen, das war auch Green klar, sei "schwer zu verdauen".
48 Curry-Punkte in Portland nicht genug für die Warriors
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