Chelseas 60-Millionen-Mann, der einfach nicht fit bleibt

Die vergangenen fünf Pflichtspiele des FC Chelsea haben eine Gemeinsamkeit, und es ist nicht das Ergebnis: Beim 5:1 gegen Ajax, 1:2 gegen Sunderland, 4:3 in Wolverhampton, 1:0 bei Tottenham und 2:2 bei Qarabag Agdam nahm Trainer Enzo Maresca jeweils mindestens sieben Wechsel an seiner Startelf vor.

Insgesamt, so rechneten englische Medien nach dem ernüchternden 2:2 in Baku am Mittwochabend aus, kommt Chelsea in dieser Saison in 16 Pflichtspielen bereits auf 85 Änderungen an der Startformation. Unter den Premier-League-Klubs ist der FC Liverpool Zweiter in diesem Ranking - mit gerade einmal 69. Was bewegt Maresca zu dieser Extrem-Rotation?

"Die Intention heute war, Enzo, Moises, Malo und weitere Spieler zu schonen, weil sie nicht alle drei Tage spielen können", erklärte der Italiener mit Blick auf das Trio Fernandez, Caicedo und Gusto und fügte etwas überraschend hinzu: "Sie müssen sich von der letzten Saison erholen." Die Klub-WM, die Chelsea überraschend gewann und die Sommervorbereitung entsprechend auf ein Minimum begrenzte, habe "einen großen Einfluss". Aber natürlich werde seine Rotation nur hinterfragt, "wenn wir nicht gewinnen", haderte er, "bei Siegen erwähnt das alles niemand."

Lavia erwischt es schon nach wenigen Minuten - mal wieder

Mindestens einen Startelfwechsel wird Maresca auch am Samstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) vornehmen, wenn Chelsea in der Premier League Schlusslicht Wolverhampton empfängt. Gegen Qarabag musste Romeo Lavia bereits in der achten Minute verletzt vom Feld, womit sich auch die vorgesehene Spielpause für Caicedo früh erledigt hatte.

"Hoffentlich ist es keine schwere Verletzung", sagte Maresca, wäre aber gewiss nicht überrascht. Seit er 2023 für über 60 Millionen Euro vom FC Southampton kam - und nicht zum ebenfalls interessierten FC Liverpool wechselte -, hat Lavia gerade einmal 30 Pflichtspiele für die Blues bestritten, keines davon über 90 Minuten. "Es tut uns sehr leid, gerade für ihn. Er ist nicht in der Lage, über einen längeren Zeitraum fit zu sein."

Der 21-jährige, fußballerisch hochveranlagte defensive Mittelfeldspieler, der sein bislang einziges A-Länderspiel für Belgien im März 2023 in Köln absolvierte, gehörte in Baku zum neuen Startelf-Septett. Traurige Routine für ihn: Er soll nun in London genauer untersucht werden.