Zugegeben, die jüngste Magdeburger Niederlage setzte es gegen die SV Elversberg, immerhin nun Spitzenreiter in der 2. Liga. Eingeplant waren hier drei Punkte also eher nicht. Trotzdem war das deutliche 0:4 ein schmerzhafter Spiegel der aktuellen Lage beim FCM.
Denn damit gingen nun die letzten sechs(!) Ligaspiele in Serie verloren, mit kläglichen drei Zählern und einer Tordifferenz von minus zwölf schleppt Magdeburg die rote Laterne den übrigen Zweitligisten hinterher. Nur die kriselnden Bochumer sind ähnlich schlecht dran.
Aufarbeitung mit Fiedler ohne "Deadline"
Der Unterschied: Beim VfL war nach fünf Spieltagen schon Schluss für Chefcoach Dieter Hecking, während beim 1. FCM weiterhin Markus Fiedler an der Seitenlinie steht. Das soll laut Sportchef Otmar Schork auch so bleiben: "Der Tenor ist, keine Schnellschüsse zu machen und sich Zeit für die Analyse zu nehmen. Natürlich ist Markus Fiedler unser Trainer und die Aufarbeitung ist mit Markus erfolgt", stellte sich Schork am Dienstag auf einer Medienrunde des Zweitligisten hinter seinen Coach: "Es gibt keine Deadline."
„Ich muss die Ruhe bewahren, mich emotional nicht beeinflussen lassen.“ (FCM-Sportchef Otmar Schork)
Stattdessen gilt es nun, glaubhafte Veränderung zu bewirken, ohne die personelle Reißleine zu ziehen. Gerade, weil die Misere nicht einfach zu verkraften ist: "Das sonntägliche Spiel hat viel mit uns gemacht, war für alle Beteiligten ein Nackenschlag", knirschte Schork. "Das 0:4 hat uns alle getroffen, alle, insbesondere die Mannschaft und den Trainer und natürlich auch unsere Fans."
FCM-Spagat: Köpfe aufrichten, Köpfe freibekommen
Für Schork, der extra seinen geplanten Urlaub für einige Tage verlegt hat, war es wichtig, "zwei Nächte darüber zu schlafen. Ich weiß, wann ich gefordert bin. Aber ich muss auch die Ruhe bewahren, mich emotional nicht beeinflussen lassen und eine vielleicht eine Entscheidung fällen, die im Nachhinein nicht die richtige ist."
Die Aufarbeitung soll in der Länderspielpause erfolgen - mit der Mannschaft und Trainer Fiedler: "Markus hat die nötige Energie, er möchte mit der Mannschaft den Spagat schaffen. Wir müssen die Köpfe jetzt aufrichten, die Köpfe wieder freibekommen".