"Hätte uns vor der Saison jemand gesagt, dass wir zur Winterpause 23 Punkte nach 21 Spielen auf dem Konto haben, dann hätten wir das mit Sicherheit unterschrieben", sagt Vural Tasdelen. Der Trainer des HSC Hannover blickt mit seiner Mannschaft auf ein erfolgreiches Sport-Jahr 2025 zurück und konnte nach dem Aufstieg in die Oberliga 2024 direkt den nächsten Aufstieg in die Regionalliga Nord feiern. Das Saisonziel demnach wenig überraschend: Klassenerhalt.
Die 23 gesammelten Punkte bedeuten zur Pause Platz 13, fünf Punkte vor den möglichen Abstiegsrängen. "Damit sind wir erstmal zufrieden", sagt Tasdelen. "Wenn man sich aber ein paar Spiele genauer anschaut, waren auch 28 bis 30 Zähler drin. Wir bleiben aber demütig und nehmen das Polster gerne mit."
Mutiger Ballbesitzfußball
Besonders erfreut zeigt sich der Coach über die Mentalität und das couragierte Auftreten seiner Mannschaft. Mit dem großen Umbruch vor mehr als drei Jahren etablierte der heute 49-Jährige einen mutigen Ballbesitzfußball beim HSC und wollte den Spielstil auch in der Regionalliga nicht ändern. "Wenn wir dann von gegnerischen Spielern und Anhängern zu hören bekommen, dass wir spielerisch eine Bereicherung für die Liga sind, ist das schon eine Bestätigung", so Tasdelen. Seine Elf habe allerdings beim Top-Duo der Liga, dem SV Meppen und VfB Oldenburg (0:6 und 1:6), die Grenzen aufgezeigt bekommen. "Sonst haben wir unser Spiel aber wirklich gut durchziehen können", sagt Tasdelen.
Luft nach oben sieht der Trainer des HSC in erster Linie bei den kassierten Toren. 55 Gegentreffer bedeuten die schlechteste Defensive der Regionalliga Nord. "Das ist ein Hebel, an dem wir in der Rückserie ansetzen müssen, um mehr Punkte zu holen", sagt Tasdelen. "Wir können pro Spiel nicht drei oder vier Tore schießen, um zu gewinnen. Das geht in so einer guten Liga nicht." Besonders individuelle Fehler im Aufbauspiel oder bei der Mann-gegen-Mann-Verteidigung vor Gegentoren sah Tasdelen in der Hinserie als Problem. "Oft sind das dann Kleinigkeiten, aber in der Liga gibt es einfach viel Qualität, bei der solche Kleinigkeiten dann mit Gegentoren bestraft werden."
Hohe Intensität
Das erste Liga-Duell im neuen Jahr gegen die SC Weiche Flensburg 08 steht am 15. Februar an. Für den HSC bedeutet das eine willkommene Pause, die für Regeneration genutzt wird: "Bei vielen Spielern ist es zum Ende des Jahres ganz schön an die Substanz gegangen. In der Regionalliga herrscht nochmal eine höhere Intensität", so Tasdelen. "Trotzdem freuen wir uns jetzt schon auf das nächste Spiel." Trainingsauftakt ist beim HSC der 9. Januar.
Um das ausgeschriebene Saisonziel zu erreichen, braucht es laut Kalkulation von Tasdelen um die 40 Punkte. 17 Punkte aus 13 ausstehenden Partien: Das klingt machbar, auch wenn der Punkteschnitt von ungefähr 1,1 Zählern pro Spiel auf 1,3 steigen müsste. "Das wird ein hartes Brett, aber ich habe vollstes Vertrauen in uns", sagt Tasdelen. "Weil wir als Team zusammengewachsen sind, aber auch die Qualität haben. Wir werden die Mission Klassenerhalt mit voller Überzeugung angehen."