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Oudenne: Wenig Freude über das "Tor aus dem Tagebuch"

kicker

Mit ein bisschen Anlauf passierte es am vergangenen Samstag endlich. Im Heimspiel gegen Darmstadt, seinem 31. Zweitligaspiel, erzielte Kolja Oudenne sein erstes Profitor, noch dazu ein sehr schönes. Halblinks war er Richtung gegnerisches Tor angedribbelt und hatte hart an der Strafraumkante mit rechts ins lange Eck abgezogen - ein traumhafter Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1, der den Weg zum Sieg ebnen sollte.

Doch es kam anders. Darmstadt antwortete und fügte Hannover spät eine bittere 2:3-Heimpleite zu. "Noch kann ich mich nicht über das Tor freuen", gestand Oudenne entsprechend hinterher, aber: "Das wird bestimmt noch kommen."

Die Geschichte wäre zu schön gewesen. "Ich habe so ein Tagebuch, da hatte ich vorher reingeschrieben: Ich will ein Tor machen und gewinnen - das habe ich leider nicht geschafft", klagte der 23-Jährige, der auf der linken Schiene für den verletzten Maurice Neubauer ins Team gekommen war und seine Chance mit einer persönlich guten Leistung nutzte. Und ein bisschen will er sich später auch über die eigene Premiere freuen. "In dem Moment war das Gefühl super. Es war schon cool. Ich werde mir alles noch einmal anschauen."

"Wir schenken ein Spiel in zwei, drei Minuten her"

Doch natürlich überwiegt auch bei dem gebürtigen Berliner, der auch einen schwedischen Pass besitzt, der Frust über die Talfahrt seiner Mannschaft. "Gerade ist es für uns beschissen. Eine Erklärung habe ich nicht. Es wird einfach unser Thema in der Länderspielpause sein, mit dem wir uns beschäftigen können." Womit genau? "Dass wir immer gute Minuten und Phasen haben, es aber nicht über das ganze Spiel auf den Platz bringen. Wir schenken ein Spiel in zwei, drei Momenten her. Wir belohnen uns einfach nicht. Es fühlt sich auf dem Platz an, als ob man sehr viel macht und tut, um das Spiel auf unsere Seite zu ziehen. Irgendwie klappt es nicht."

Grundsätzlich seien seine Eindrücke als Mitwirkender auf dem Platz gar nicht so schlecht. "Ich habe das Gefühl, wir lassen gar nicht mehr so viel zu, aber wir werden halt gnadenlos bestraft. Es wird sicher seine Gründe haben, dass wir neun Gegentore in den drei Heimniederlagen bekommen haben. Aber ich denke nicht, dass wir hinten nicht dicht genug sind. Wir stehen eigentlich stabil, in meinen Augen. Aber wir müssen daran arbeiten, von der ersten bis zur letzten Minute konsequenter zu sein."

Nach dem Break geht's zum Tabellenführer

Die Aufgaben werden unterdessen nicht leichter. Nach dem Break geht es für die Niedersachsen beim formstarken Tabellenführer SC Paderborn 07 weiter. Mit Oudenne? Trainer Christian Titz wird gegen Darmstadt genau hingeschaut und festgestellt haben, in dem Tor-Debütanten eine mehr als brauchbare, zudem flexibel auf beiden Seiten einsetzbare Alternative zu besitzen. Vielleicht gelingt diesem ja schon im nächsten Spiel ein weiteres "Tor aus dem Tagebuch".