Nach dem 3:2-Heimsieg gegen den FC Augsburg waren ausnahmsweise ein paar Kalorien mehr erlaubt. "20 oder 30 Pizzen für alle" bestellte der VfB Stuttgart laut Sportvorstand Fabian Wohlgemuth in die Kabine; offenbar ein Ritual vor jeder Länderspielpause, das diesmal aber besonders verdient war.
Der VfB, der im vergangenen Frühjahr noch sechs Bundesliga-Heimspiele am Stück verloren hatte, gewann am Sonntag auch den siebten Saisonauftritt in der MHP-Arena. Auch deswegen liest sich die Tabelle national weiterhin hervorragend, in der Europa League zumindest wieder ordentlich. Doch nach der Länderspielpause bringt die wiedergewonnene Heimstärke erst einmal nichts mehr.
Denn: Auf den VfB warten gleich vier Auswärtsspiele hintereinander - binnen nur elf Tagen. Schlag auf Schlag geht es zu Borussia Dortmund (22.11., Bundesliga), den Go Ahead Eagles Deventer (27.11., Europa League), zum Hamburger SV (30.11., Bundesliga) und zum VfL Bochum (3.12., DFB-Pokal-Achtelfinale).
Hoeneß: "Darüber braucht man sich nicht aufzuregen"
"Das ist kurios, das hatte ich wahrscheinlich auch noch nie", sagt Trainer Sebastian Hoeneß und kann das "wahrscheinlich" getrost streichen: Als Chefcoach betritt er mit dieser Serie Neuland, maximal erlebte er drei Auswärtsaufgaben am Stück. Aber "darüber braucht man sich nicht aufzuregen. Es ist vielleicht jetzt an der Zeit, auch auswärts eine Serie zu starten". Auf fremdem Terrain verlor der VfB in dieser Saison wettbewerbsübergreifend fünf von neun Partien, gewann aber immerhin die übrigen vier.
Dass es zu dieser ungewöhnlichen Ballung kommt, ist schlichtweg Zufall: Wie andere Bundesligisten auch muss der VfB einmal in der Saison an zwei aufeinanderfolgenden Spieltagen auswärts ran; dass es dazwischen auch in der Europa League auf Reisen geht, ist dem Spielplan der UEFA geschuldet, das Gastspiel bei Zweitligist Bochum der Pokal-Auslosung, über die sich in Stuttgart gewiss niemand beschwert hat.
Nun gilt es, zuhause die Akkus aufzuladen und den "Kopf freizubekommen", so Hoeneß. Der Trainer freut sich nach ein paar freien Tagen auf "eine ganze Woche, um uns auf Dortmund vorzubereiten" - nach der Absage für Angelo Stiller & Co. diesmal sogar mit ein paar mehr Nationalspielern als gewohnt.
Und nach den vier Auswärtsauftritten wartet dann die Aussicht, fünf der sieben folgenden Pflichtspiele zuhause austragen zu dürfen. Zum Auftakt kommt am 6. Dezember der FC Bayern.