Fehlercode: %{errorCode}

Warum der HSV ohne Ersatztorhüterin in Leverkusen antrat

kicker

Sophie Hillebrand, Emilia Hirche, Annaleen Böhler, Christin Meyer, Melina Krüger, Jobina Lahr, Vildan Kardesler, Almudena Sierra. So las sich die Ersatzbank des Hamburger SV vor der 1:2-Niederlage bei Bayer 04 Leverkusen am Mittwochabend. Was alle acht Namen gemein hatten: Sie gehörten zu einer Feldspielerin. Eine Torhüterin war nicht darunter.

Der Grund: Die aktuelle Stammkeeperin Larissa Haidner hatte sich wenige Stunden vor Anpfiff mit einem Krankheitsgefühl abgemeldet. Die Zeit reichte nicht, um aus Hamburg eine Nachrückerin anzufordern, zumal die dritte Profi-Schlussfrau Laura Sieger mit einem Kreuzbandriss ohnehin nicht spielfähig war.

Also musste der Aufsteiger in den sauren Apfel beißen und darauf hoffen, dass Inga Schuldt, letzte verbliebene Torhüterin, die 90 Minuten im Ulrich-Haberland-Stadion ohne Verletzungen und ohne einen Platzverweis übersteht. Aus Hamburger Sicht ging das glücklicherweise auf. Was hätte Trainerin Liese Brancao aber sonst gemacht?

Auf kicker-Nachfrage teilten die Hamburgerinnen mit, dass sie Verteidigerin Jobina Lahr auf dem Spielberichtsbogen vor Anpfiff als Torhüterin aufgeschrieben hatten. Eigentlich fühlt sich die 34-Jährige mit der Erfahrung aus 113 Bundesliga-Partien rechts in der Fünfer-Abwehrkette am wohlsten, doch notfalls wäre also sie für Schuldt auf der Torlinie eingesprungen. Im Endeffekt blieb sie aber über 90 Minuten auf der Bank und verfolgte das Treiben von dort.

Lahr habe sich spaßeshalber in der Vergangenheit im Training das eine oder andere Mal schon zwischen den Pfosten ausgezeichnet, heißt es. Und doch hätte der HSV ohne eine gelernte Torfrau es wohl kaum bis tief in die Nachspielzeit geschafft, ein Unentschieden gegen die Werkself zu halten. Erst in der 95. Minute fügte Caroline Kehrer den Gästen den entscheidenden Treffer zu.