Wenngleich es eine Floskel ist und sich so manch einer vielleicht nicht zu Unrecht über die Formulierung ärgern mag: Beim Duell am Millerntor kann man vielleicht eine Ausnahme machen, dies ist tatsächlich solch ein viel zitiertes Sechs-Punkte-Spiel. Pünktlich zu dieser Partie sind beim FCH gleich zwei lange vermisste Offensivakteure in den Kader zurückgekehrt. Sirlord Conteh und Mikkel Kaufmann sind unter der Woche wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt, was Schmidt deutlich mehr Optionen bietet. Eventuell kehrt sogar noch Budu Zivzivadze zurück, das ließ Schmidt aber noch offen. "Es sieht schon besser aus als in den vergangenen Wochen", zeigt sich Schmidt zufrieden.
Zum Profiteur vom Mangel an Offensivkräften ist in dieser Saison definitiv Stefan Schimmer geworden, der im Sturm nur selten erste Wahl ist. Aktuell dürfte er in der Gunst seines Trainers gestiegen sein, ist mit drei Treffern aktuell bester Torschütze des FCH und hat auch den Siegtreffer gegen den SC Freiburg erzielt, in der vierten Minute der Nachspielzeit. Vielleicht spart sich Heidenheims Trainer aber Schimmer wieder als Joker auf, auch das ist aktuell eine Option, die für Stirnrunzeln beim Gegner hervorrufen dürfte. "Er schießt aktuell entscheidende Tore, war zuletzt sehr effektiv. Das tut uns gut, aber das kommt auch beim Gegner an", sagt Schmidt.
Schmidt möchte die Stabilität konservieren
Zuletzt agierte seine Mannschaft stabiler als noch vor Wochen, sagt Heidenheims Trainer. Dass es sich bei St. Pauli um einen direkten Konkurrenten handele, ändere auch nichts an der Herangehensweise des FCH, sagt Schmidt, der um die Brisanz weiß. Ein Duell gegen einen direkten Konkurrenten, möglicherweise einer, der bis zum Saisonende ein solcher bleiben wird. "Da würden Punkte natürlich guttun", sagt Schmidt.
Zu hoch ansiedeln wollte Schmidt dieses Duell dann aber doch nicht. Es sei der Spieltag und danach gebe es keine Tabelle, die irgendeine Gültigkeit habe. "Das ist ein wichtiges Duell gegen einen direkten Konkurrenten und das gewinnt man lieber, als dass man es nicht gewinnt. Genauso gehen wir an diese Sache heran." Schmidt erinnerte an die erste Bundesligasaison 2023/24, als man es im Winter schaffte, drei Siege in Serie zu holen. "Das hat uns auch in der Rückrunde getragen", sagt er. Siegen seine Mannen in Hamburg, wären es ebenfalls wieder drei Siege in Serie, der FCH hofft somit ganz deutlich auf eine Wiederholung dieser Art. "Da hätte ich natürlich nichts dagegen."
St. Pauli hat durchaus ebenfalls Selbstbewusstsein getankt
Doch auch die Hamburger erwarten Heidenheim wenig deprimiert. Zwar haben sie keinen kompletten Turnaround hinbekommen, aber doch eine lange Niederlagenserie beenden können, mit dem 2:1-Erfolg im DFB-Pokal bei Mönchengladbach. Zuletzt brachte St. Pauli einen Punkt aus Köln mit. Schmidt erinnerte dazu noch einmal an das am Ende doch eher unglückliche 1:3 bei Bayern München, als man zwei Treffer erst in der Nachspielzeit kassierte.
Vor allem mit der Defensivleistung seiner Mannschaft zeigte sich Schmidt zuletzt zufrieden, genau daran müsse seine Mannschaft anknüpfen, sagt er. Auf sie werde es auch wieder am Millerntor ankommen. Ganz gleich nun, ob man es sechs-Punkte-Spiel nennen möchte oder nicht: spannend dürfte es allemal werden, da es um eine ganze Menge geht.