Zum Start des Halbfinales trafen im ersten Einzel Pablo Carreno Busta und Jan-Lennard Struff aufeinander. Der Spanier ging leicht favorisiert ins Match, zumal er auch im Head to Head gegen Struff mit 3:1 vorne lag. Der Deutsche erwischte dann aber den besseren Start, schaffte ein frühes Break, konnte dieses dann aber nicht halten. Carreno Busta glänzte immer wieder mit tollen Returns und holte sich am Ende Satz 1 mit 6:4. Satz zwei war dann deutlich ausgeglichener und wurde erst im Tiebreak entschieden. In diesem spielten die eigenen Nerven Struff dann einen Streich. Der Weltranglisten-84. führte in diesem bereits mit 6:1, schaffte es dann aber nicht, einen seiner fünf Satzbälle zu verwandeln und verlor sogar noch mit 4:6, 6:7 (6:8).
Zverev hält deutsche Hoffnungen am Leben
Damit stand Alexander Zverev wie schon gegen Argentinien erneut unter Zugzwang. Die deutsche Nummer eins hielt dem Druck gegen Jaume Munar aber stand und glich aus. Der 28-jährige Spanier erwies sich dabei jedoch als richtig harte Nuss, zwang Zverev in beiden Sätzen jeweils in den Tiebreak. Der Deutsche dominierte in Durchgang eins mit seinem gewohnt starken Aufschlagspiel, er schlug unter anderem sieben Asse (!). Dennoch kassierte er ein Break, das er sich letztlich aber zurückholte.
Unter dem Strich war es ein ausgeglichener Satz, in dem der Weltranglistendritte im Tiebreak die besseren Nerven hatte. Als es drauf ankam, steigerte sich Zverev sichtbar und holte sich den Durchgang mit 7:6 (7:2). Satz zwei war dann ein Spiegelbild des ersten, beide Spieler servierten meist gut, kassierten aber dennoch jeweils ein Break. Wieder fiel die Entscheidung im Tiebreak, und wieder war es Zverev, der cool blieb und das bessere Ende für sich hatte.
Showdown im Doppel
Der Hamburger gewann das Match mit 7:6 (7:2), 7:6 (7:5) und eröffnet so dem Doppel die Chance, das DTB-Team doch noch ins Finale zu führen. Das Duell zwischen Kevin Krawietz/ Tim Pütz und Marcel Granollers/ Pedro Martinez war eines zweier erfahrener Doppelspezialisten. Der erste Satz dieses Showdowns wurde dann von den Spaniern, die besonders mit klasse Returns glänzten, komplett dominiert: Granollers und Martinez zogen gegen ein anfangs überfordertes deutsches Doppel mit 4:0 davon und holten sich den Satz am Ende mit 6:2.
Dann aber änderte sich das Bild. Plötzlich bekamen die Deutschen Oberwasser, steigerten sich deutlich und präsentierten sich gerade bei zweiten Aufschlägen bärenstark (Quote: 100 Prozent) sowie allgemein in der Defensive. Die Folge: Satzausgleich mit 6:3. Krawietz und Pütz hatten sich folglich den entscheidenden dritten Satz erkämpft - und hatten zudem das Momentum auf ihrer Seite. Das war aber nicht von langer Dauer, denn schon im vierten Spiel setzte Pütz einen Volley ins Netz und bescherte den Spaniern damit drei Breakbälle, die Iberer nutzten gleich den ersten zum 3:1.
Als Spanien zum Matchgewinn servierte, gab es in Bologna plötzlich ein 30:40 und damit Breakball für Deutschland, doch der sechsmalige Davis-Cup-Gewinner wehrte diesen mit zwei Assen ab - und machte kurz darauf den Sack mit 6:2, 3:6, 6:3 zu. Im Endspiel am Sonntag wartet nun die Titelverteidiger Italien, der sich am Freitag auch ohne seine Topstars wie Jannik Sinner und Lorenzo Musetti mit 2:0 gegen Belgien behauptet hatte. Die Auswahl von Bundestrainer Michael Kohlmann muss indes weiter auf den ersten Triumph seit 1993 warten.