Die Denver Broncos bleiben das heißeste Team der NFL - doch hinter der glänzenden Bilanz steckt eine Menge Arbeit. Nach dem mühsamen 10:7-Sieg gegen die Las Vegas Raiders lobte Head Coach Sean Payton zwar seine überragende Defense, fand aber deutliche Worte für die schwache Offense.
Während Denver dank einer historischen Sack-Serie an der Spitze der AFC steht, fordert Payton vor dem Duell mit den Kansas City Chiefs mehr Disziplin, Präzision und endlich Balance zwischen Angriff und Verteidigung.
Defensive Meisterleistung rettet Denver
Wie schon in den vergangenen Wochen war die Defense der Denver Broncos der entscheidende Faktor und ist weiter auf historischem Kurs. Die Broncos-Front um Nik Bonitto sorgte für konstanten Druck, verzeichnete fünf Sacks in der ersten Halbzeit und sechs insgesamt.
Nach zehn Spielen steht Denver nun bei 46 Sacks - so viele hatte kein NFL-Team seit mindestens 1990 zu diesem Zeitpunkt einer Saison. Head Coach Sean Payton lobte nach der Partie: "Es war kein schönes Spiel, aber ein wichtiger Sieg. Unsere Defense hat heute das Spiel gewonnen."
Offense schwächelt weiter
Weniger zufrieden war Payton mit dem, was seine Offense zeigte. Quarterback Bo Nix kam nur auf 150 Passing Yards, einen Touchdown und zwei Interceptions. Die Broncos blieben bei 5 von 15 Third Downs erfolglos und mussten siebenmal punten. "Wir müssen die Strafen und die Execution in den Griff bekommen", sagte Payton. "Das ist ein fortlaufender Prozess. Man sucht ständig nach diesem Shangri-La."
Insgesamt leistete sich Denver elf Penalties für 78 Yards und brachte sich damit immer wieder selbst aus dem Rhythmus. Die Raiders-Defense zeigte ungewohnte Formationen, auf die das Playcalling der Broncos nicht immer die passende Antwort fand. Payton nahm dabei auch sich selbst in die Pflicht: "Ich bin mit manchen Entscheidungen unzufrieden - das Field Goal aus 59 Yards oder der Trickspielzug mit Courtland Sutton. Aber wir lernen aus jedem Tape."
Historisch schwaches Spiel - aber Tabellenführer
Dass es kein offensives Spektakel war, zeigt auch eine kuriose Statistik: Laut Next Gen Stats hatten die Broncos und Raiders mehr Strafen als First Downs - erst das zweite Mal seit 1950. Trotzdem führen die Broncos mit einer Bilanz von 8-2 die AFC an und sind das einzige Team der Liga mit acht Siegen.
Nach der kurzen Thursday-Night-Woche hat Denver nun zehn Tage Zeit, sich auf den nächsten Kracher vorzubereiten: das Heimspiel gegen die Kansas City Chiefs. "Jetzt heißt es, regenerieren und an den Details arbeiten", so Payton. "Kansas City ist ein anderes Kaliber - wir wissen, was uns erwartet."
Die Broncos sind das heißeste Team der Liga, doch der Trainer weiß: Will Denver im Duell mit Patrick Mahomes bestehen, muss die Offensive endlich das liefern, was die Defense seit Wochen vorgibt - Dominanz.