Eigentlich sollte das Divisionsduell gegen die Dallas Cowboys ein Statement werden und phasenweise sah es so aus. Die Philadelphia Eagles führten schnell und überzeugend, die Offense fand ihren Rhythmus, die Defense setzte wichtige Stops.
Doch was danach folgte, war einer der heftigsten Leistungseinbrüche der Hurts-Ära. Fehler, Strafen, ein stotternder Angriff und eine verletzungsgeplagte Secondary kosteten Philadelphia am Ende ein sicher geglaubtes Spiel, das nun die gesamte NFC-East-Statik beeinflussen könnte.
Der Einbruch nach Traumstart
Philadelphia startete furios: drei Drives, drei Scores - zwei Rushing-Touchdowns von Jalen Hurts und ein weiterer durch die Luft. Die Eagles führten mit 21 Punkten, und nach einer Endzone-Interception von Reed Blankenship lag die Siegchance laut ESPN-FPI bei 96 Prozent.
Doch danach brach die Offense komplett ein. Fünf Punts, ein verschossenes 56-Yard-Field-Goal, dazu ein Fumble von Saquon Barkley. Auch im Special Team folgte ein kostspieliger Fehler: Xavier Gipson verlor den Ball beim Punt-Return. Die Cowboys nutzten die Serien der Philadelphia-Fehler konsequent.
Der Hauptgrund: Disziplinlosigkeit. Vierzehn Strafen - so viele wie zuletzt in Woche eins der Saison 2021 - erstickten jede Hoffnung, das Ruder erneut herumzureißen. "Wenn wir so viele selbstverschuldete Fehler machen, dann liegt das auf meiner Kappe", sagte Head Coach Nick Sirianni. "Meine Botschaften müssen besser ankommen."
Hurts übernimmt Verantwortung
Trotz der Turbulenzen um angebliche interne Kritik an seiner Spielweise startete Jalen Hurts stark, doch nach der Pause verlor auch er den Rhythmus. Am Podium zeigte er sich selbstkritisch: "Wir haben nicht als komplettes Team gespielt. Wir müssen das besitzen und daraus Feuer ziehen."
Der Quarterback wirkte sichtlich enttäuscht, saß nach dem Spiel lange still neben DeVonta Smith. Er sprach von fehlender Konstanz und der Notwendigkeit, als Gruppe zusammenzustehen.
Saquon Barkley, der am Boden lediglich 22 Yards erzielte, kritisierte sich ebenfalls deutlich: "Ich bin in einem kleinen Tief. Ich mache zu wenig aus meinen Läufen - das liegt nicht an der Defense. Ich muss besser sein."
Injury-Welle erschüttert die Secondary
Eine ohnehin schwierige Situation wurde durch mehrere Ausfälle verschärft: Reed Blankenship (Oberschenkel), Adoree’ Jackson (Gehirnerschütterung) und Andrew Mukuba (Fuß) fielen allesamt aus. Der Ausfall dreier Starter machte es unmöglich, Dak Prescott und die Cowboys-Receiver dauerhaft in Schach zu halten - besonders in der zweiten Halbzeit.
Trotz der Pleite in Week 12 stehen die Eagles mit acht Siegen weiterhin gut da, doch es war ein Warnschuss. Ein so deutlicher Einbruch - dazu gegen den größten Rivalen - könnte Spuren hinterlassen. Brandon Graham glaubt dennoch an die richtige Reaktion: "Manchmal fühlt sich eine Niederlage komisch an, wenn man lange nicht verloren hat. Aber wir werden hungriger zurückkommen."
Schon am Freitag wartet mit den Chicago Bears ein starkes Team aus der NFC North und deutlich weniger Zeit zur Regeneration.
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