General Manager Ron Rivera, seit diesem Jahr im Amt, machte in seinem Statement deutlich, dass der Zeitpunkt für neue Führungsimpulse gekommen sei. Unter Wilcox waren die California Golden Bears zwar regelmäßig konkurrenzfähig, doch fehlende NIL-Power, zahlreiche Leistungsträger-Abgänge und ausbleibende Fortschritte in der Conference sorgten zunehmend für Stagnation.
Gleichzeitig steht das Programm an einem Wendepunkt: Neue sportliche Leitung, ein modernerer strategischer Ansatz, ein hoch talentierter Freshman-Quarterback - und die Suche nach einem Coach, der daraus ein wirklich konkurrenzfähiges ACC-Team formen kann.
Wilcox muss nach 48-55 Bilanz gehen
Mit einer Gesamtbilanz von 48-55 und neun Jahren ohne eine einzige positive Conference-Bilanz hatte sich der Druck seit Monaten aufgebaut. Die enttäuschende 31:10-Pleite im Rivalry Game gegen Stanford - ein Duell, das Cal als klarer Favorit kontrollieren sollte - machte schließlich deutlich, dass ein Umbruch unvermeidbar geworden war.
Und doch überrascht der Zeitpunkt: Trotz des Derby-Debakels hatte sich Cal gerade zum dritten Mal in Folge bowl-berechtigt. Viele Beobachter gingen deshalb davon aus, dass ein Trainerwechsel - wenn überhaupt - erst nach der Saison erfolgen würde, um zusätzliche Unruhe in der entscheidenden Phase zu vermeiden.
GM Rivera stellte jedoch klar, dass der Schritt bewusst jetzt erfolgt. In einem nüchternen Statement würdigte er Wilcox’ Verdienste: "Er hat unser Programm über Jahre mit Klasse und Professionalität repräsentiert. Aber wir glauben, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für neue Führung ist." Laut Vertrag steht Wilcox eine Abfindung in Höhe von 10,9 Millionen US-Dollar zu.
NIL-Probleme und Kader-Exodus: Der wahre Knackpunkt
Dass Wilcox’ Teams zuletzt stagnierten, lag nicht allein an taktischen Fragen, sondern vor allem an der schwachen NIL-Struktur, die Cal im Vergleich zu vielen Conference-Rivalen deutlich ins Hintertreffen brachte. Die Konsequenz war ein massiver Aderlass: Heisman-Favorit Fernando Mendoza wechselte nach Indiana zu den Hoosiers, All-Pac-12-Running Back Jaydn Ott zog weiter zu den Oklahoma Sooners, und Tight-End-Star Jack Endries schloss sich den Texas Longhorns an.
Trotz dieses Substanzverlustes gelang es den Golden Bears, mit Siegen gegen Minnesota, North Carolina und zuletzt einem überraschenden Erfolg über Louisville im Gespräch zu bleiben. Doch für die sportliche Führung reichte das Gesamtbild am Ende nicht mehr aus.
Neue Hoffnungsträger
Trotz der Enttäuschungen der vergangenen Jahre gab es sportlich klare Lichtblicke. Allen voran True Freshman Jaron-Keawe Sagapolutele, der bereits jetzt als potenzieller Franchise-Quarterback gilt und eine Basis für den Neuaufbau bildet. Genau darauf setzt Rivera, der das Programm strategisch modernisieren, die Struktur schärfen und Cal im Recruiting wieder konkurrenzfähig machen soll.
In dieses Bild fügt sich auch Neu-Interimscoach Nick Rolovich ein. Der frühere Head Coach von Washington State und Hawai‘i war bereits als Senior Offensive Assistant an Bord und kennt Kader und Kultur. Während er das Team durch den Übergang führt, beginnt parallel die Suche nach einem dauerhaften Head Coach. Und trotz aller Herausforderungen ist Cal kein schwaches Argument auf dem Markt: Rivera als erfahrener GM, ein verheißungsvoller Quarterback und die Bühne der ACC machen das Programm zu einer attraktiven Option für ambitionierte Trainer.
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