Nach einer Woche voller Offensiv-Euphorie in Atlanta in Week 11 stürzten die Carolina Panthers beim Monday Night Football hart auf den Boden der Realität. Die Panthers verloren in San Francisco bei den 49ers klar mit 20:9, wirkten ideenlos und standen am Ende mit vielen Fragen da.
Head Coach Dave Canales musste sich nach dem Spiel nicht nur für die Leistung seines Teams, sondern vor allem für mehrere fragwürdige Entscheidungen rechtfertigen.
"Ein Spiel der verpassten Chancen"
Für Dave Canales war das Spiel schnell erklärt: "Verpasste Chancen". Der Head Coach sprach nach dem 20:9 von zahlreichen Fehlern seiner Offense - Fehlern, die aus seiner Sicht nicht an Konzepten, sondern an der Ausführung lagen. Besonders schmerzhaft: die Szene kurz vor der Endzone im ersten Viertel.
Nach einer Interception von Jaycee Horn standen die Panthers an der 1-Yard-Linie der 49ers. Perfekte Gelegenheit, um per Laufspiel zu punkten. Canales aber wählte ein Play-Action-Passspiel und Quarterback Bryce Young warf direkt zu Niners-Safety Ji’Ayir Brown.
Canales verteidigte die Entscheidung: "Wir hatten eine gute Action. Bryce hatte die Option, zu laufen oder Mitchell Evans hinten zu treffen. Aber ihr Defender hat das perfekt gelesen." Für viele Beobachter war es dennoch ein unnötiges Risiko - vor allem, weil das Running-Back-Tandem der Panthers, Rico Dowdle und Chuba Hubbard, bis dahin effektiv gelaufen waren.
Fragwürdige Pass-Fixierung
Trotz funktionierendem Laufspiel setzten die Panthers kaum darauf. Dowdle und Hubbard kamen zusammen lediglich auf neun Carries. Canales begründete den passlastigen Ansatz damit, dass er an die Leistungen der Vorwoche anknüpfen wollte: "Ich wollte auf dem aufbauen, was Bryce letzte Woche gezeigt hat. Wir sahen Chancen im Passspiel und wollten aggressiv bleiben."
Das Ergebnis: 161 Passing Yards, kaum Explosivität und nur zwölf First Downs. Carolina lief nur 43 Offensiv-Plays, während die 49ers satte 70 auf das Feld brachten. Auch Bryce Young zeigte sich selbstkritisch: "Ich muss eine bessere Entscheidung treffen. Das ist auf mich. Kein anderer ist schuld." Und weiter: "Wir müssen einfach konstant sein. Es gibt keinen magischen Fix - nur bessere Ausführung."
Hubbard hätte sich offenbar ebenfalls mehr Laufversuche gewünscht: "Wenn wir früh laufen, müssen wir daraus mehr machen, damit mehr Runs gecallt werden. Es lag alles vor uns - wir haben die Plays nur nicht gemacht."
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