Die Liste der Quarterbacks, die in Dallas Geschichte geschrieben haben, ist beeindruckend: Don Meredith, Roger Staubach, Troy Aikman, Tony Romo und nun Dak Prescott an der Spitze. Der Spielmacher benötigte 160 Yards, um Romos Marke zu brechen, und lieferte gegen die Philadelphia Eagles erneut eine Performance ab, die alle Kritiker verstummen ließ.
In seinem zehnten Jahr bei den Cowboys hat Prescott nicht nur den Rekord, sondern auch die Kontrolle über ein Team, das in diesem Jahr mehr denn je auf seinen Schultern liegt.
Prescott überholt Romo
Der historische Moment kam im dritten Viertel: ein kurzer 9-Yard-Pass auf George Pickens, der Prescott endgültig an Romo vorbeizog. Die Anzeige im Stadion sprang sofort auf den neuen Rekordwert - doch der Quarterback wollte zu diesem Zeitpunkt nichts davon hören: "Und ich dachte nur: Nein, nein, nein. Wir feiern das, wenn wir gewinnen. Ich will das jetzt nicht hören," erklärte Prescott später. Am Ende standen 354 Yards, zwei Touchdowns und sein 25 Game-Winning Drive.
Damit erhöhte Prescott seine Karriere-Ausbeute auf 34.378 Passing Yards, vorbei an Romo (34.183) und auch an Hall-of-Famer Aikman (32.942). Besonders beeindruckend: Prescott erreichte die neue Bestmarke bei nur fünf zusätzlichen Starts im Vergleich zu Romo und mit deutlich weniger Interceptions.
Romo hält weiterhin den Franchise-Rekord für Passing Touchdowns, doch auch dieser Abstand schrumpft: Prescott braucht nur noch 15 weitere Scores, um auch diese Kategorie zu übernehmen.
Der einstige Viertrundenpick ist endgültig Franchise-Geschichte
Prescott kam 2016 als vermeintlicher Backup in die Liga - hinter Tony Romo, Kellen Moore und Jameill Showers. Dass er neun Jahre später der erfolgreichste Passer der Cowboys sein würde, galt damals als völlig unrealistisch. Doch der frühere Viertrundenpick etablierte sich rasch: Er wurde zum AP Offensive Rookie of the Year, erreichte drei Pro Bowls und war in fünf Spielzeiten für mehr als 3500 Passing Yards verantwortlich. Dreimal warf er über 30 Touchdowns, und seine Saison 2019 blieb mit 4902 Yards nur um zwei Yards hinter Romos Franchise-Rekord zurück.
Für Dallas ist Prescott längst das Gesicht der Franchise und das Fundament der Offensive und auch wenn der große Wurf in Form eines Super-Bowl-Titels noch fehlt, sind seine individuellen Leistungen längst unbestritten. "Ich bin keiner, der über Rekorde nachdenkt oder Erinnerungsstücke sammelt. Aber nach dem Spiel fragte mich ein Trainer, was ich mit dem Trikot machen will. Da sagte ich: Ja, das behalte ich," so Prescott. "Es ist ein Spiel, das ich nie vergessen werde. Vielleicht schaue ich eines Tages zurück und sage: Das war der Moment, der unserer Saison die Richtung gegeben hat."
Der perfekte Rahmen: ein Comeback gegen den Rivalen aus Philadelphia
Dass der Rekord ausgerechnet in einem Sieg gegen den Erzrivalen aus Philadelphia fiel, macht den Abend für die Cowboys umso größer. Dallas kämpfte sich nach einem 21-Punkte-Rückstand zurück ins Spiel und gewann am Ende mit 24:21.
Prescotts Effizienz, Ruhe und Präzision trugen entscheidend dazu bei. Cowboys Head Coach Brian Schottenheimer lobte nach dem Spiel die Führungsstärke seines Quarterbacks und der gesamte Locker Room wusste, dass sie Zeuge eines historischen Moments waren: "Ich weiß, er wird es selbst nicht sagen, aber das ist ein ziemlich cooler Rekord, den er gebrochen hat,", sagte der 52-Jährige. "Und in so einem Spiel - das macht es noch süßer."
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