Skurrile Schlussminute: Carroll begründet mysteriöses Field Goal

Es war die Szene, über die nach dem Raiders-Spiel am meisten gesprochen wurde: ein Field Goal in einer Situation, in der die meisten Teams eine Hail Mary oder ein letztes verzweifeltes Play wählen würden. Doch Pete Carroll verfolgte einen klaren - wenn auch fragwürdigen - taktischen Plan.

Carroll erklärt das "komische" Field Goal

Pete Carroll wusste bereits in dem Moment, dass seine Entscheidung Fragen aufwerfen würde. Doch der Raiders-Coach betonte, dass er bewusst auf das 46-Yard-Field-Goal setzte, obwohl die Raiders weiterhin einen Touchdown gebraucht hätten.

Carroll schilderte, was unmittelbar davor passiert war: Er habe die Offiziellen gebeten, acht statt fünf Sekunden auf die Uhr zu setzen. Mit drei zusätzlichen Sekunden hätte Las Vegas nach dem Field Goal noch eine realistische Chance auf einen Onside Kick und einen letzten Spielzug gehabt.

"Ich wusste, es würde dumm aussehen, als könne man nicht verstehen, warum wir das machen", sagte Carroll am Montag gegenüber ESPN. "Aber es gab einen klaren Gedanken dahinter. Wir wollten es bis zur allerletzten Sekunde ausreizen. Das reicht euch vielleicht nicht, aber ihr könnt sehen, was wir versucht haben, es hat nur nicht funktioniert."

Die Raiders hatten sich zuvor überhaupt erst in Position gebracht, als Backup-Quarterback Kenny Pickett das Team spät zurück ins Spiel führte. Erst erzielte er mit einem Touchdown-Pass auf Shedrick Jackson das 24:14, später fand er Tyler Lockett für ein weiteres Big Play und legte damit das Field Goal auf.

Dass der Kick den Wettmarkt beeinflusste - sowohl die Point Spread als auch die Over/Under-Linie - sorgte zusätzlich für hitzige Diskussionen. Carroll aber stellte klar, dass externe Wahrnehmung ihn nicht beeinflusse:

"Ich kann mich nicht verbiegen und mich nach der öffentlichen Meinung richten oder nach der Meinung einer einzelnen Person, egal wer das ist", sagte Carroll. "Das kann ich einfach nicht tun und gleichzeitig meine Arbeit nach besten Kräften ordnungsgemäß ausführen."

Für den Head Coach der Las Vegas Raiders war das Field Goal die richtige taktische Entscheidung - in der Hoffnung, dass man den Ball per Onside Kick zurückerobern könnte, um anschließend eine Hail Mary zu versuchen. Für den neutralen Zuschauer bleibt die Entscheidung kurios und sorgt erneut für Diskussionen in Las Vegas, dessen Saison bislang von Enttäuschungen und ungewöhnlichen Entscheidungen geprägt ist.

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