"Potenzial ist grenzenlos": Flagg-Show in L.A.- Mavs-Rookie schreibt Geschichte

Im Back-to-back in Los Angeles zeigte sich, warum die Mavericks ihr Offensivspiel immer häufiger in die Hände von Cooper Flagg legen. Nach 11 Assists gegen die Lakers wurde der No.-1-Pick nur 24 Stunden später zum jüngsten Spieler der NBA-Geschichte, der 35 Punkte in einem Spiel erzielt - und das beim 114:110-Sieg in einem dezimierten Dallas-Team. Der Forward traf 13 seiner 22 Würfe aus dem Feld, sammelte zudem acht Rebounds und war in der Crunchtime offensiv die klare Anspielstation.

Der auffälligste Moment seines Abends unterstrich das: Der Höhepunkt von Flaggs Career-High war ein wuchtiger Drive mit anschließendem Two-Handed-Dunk über Clippers-Center Ivica Zubac, der in der vergangenen Saison im All-Defensive-Team stand. Über die gesamte Partie attackierte Flagg konsequent den Korb, acht seiner Treffer kamen aus unmittelbarer Ringnähe. "Er ist erst 18 Jahre alt, aber es wirkt, als wäre er schon länger in dieser Liga", sagte Head Coach Jason Kidd und hob Flagg als kompletten Playmaker hervor, der den Ball nach vorne treibt, Fouls zieht und trotz Fehlern die nötige Ruhe behält.

Flagg selbst ordnete seine Leistung ein, ohne den Fokus auf sich zu lenken. Für ihn sei der aktuelle Ansatz klar: "Ich muss aggressiv sein, mit Fehlern leben und auf die eigene Arbeit vertrauen". Gleichzeitig betonte er, wie sehr ihn das Vertrauen der Mitspieler trage - eine Basis, die man seinem Spiel deutlich ansieht, wenn er in wichtigen Phasen weiter Verantwortung übernimmt, statt wegzutauchen. Auffällig: In früheren Back-to-backs hatte er am zweiten Abend sichtbar nachgelassen, diesmal hielt er das Niveau über 38 Minuten und legte in den letzten 2:47 Minuten noch einmal acht Punkte nach.

"Eine Erleichterung": Flaggs ältester Mitspieler Thompson dreht im Schlussviertel auf

Unterstützung bekam der Rookie von einem prominenten Veteranen. Klay Thompson, der vor der Partie kurzzeitig mit Knieproblemen als "out" gelistet war und sich nach einem Sprung ins Meer doch einsatzbereit meldete, erzielte 17 seiner 23 Punkte im Schlussviertel und traf vier Dreier im letzten Abschnitt. Sein 28-Footer knapp zwei Minuten vor dem Ende brachte Dallas endgültig auf die Siegerstraße. "Es fühlt sich wie eine Erleichterung an", sagte Thompson mit Blick auf seinen schwierigen Saisonstart. Gleichzeitig adelte er den Youngster: "Coopers Potenzial ist grenzenlos. Er hat jedes Tool, um einer der Besten zu werden. Manchmal kann ich kaum glauben, dass er eigentlich ein College-Freshman sein müsste."

Angesichts der angespannten Personalsituation - unter anderem fehlten Kyrie Irving, Anthony Davis, Daniel Gafford, Dereck Lively II und kurz vor Tipoff auch P.J. Washington - bekommen diese Auftritte zusätzliche Bedeutung. Dallas steht trotz des Erfolgs bei 6-15, doch der Draft-Lotto-Gewinn Flagg mit nur 1,8 Prozent Chance wirkt in dieser Phase wie eine Art sportische Lebensversicherung. Oder, wie es Thompson zusammenfasste: Es sei "ziemlich cool", von Beginn an dabei zu sein und zuzusehen, "was er über lange Zeit in dieser Liga machen wird".

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