Knapp 30 Minuten, elf Punkte und zwölf Assists - das war das Arbeitszeugnis von LeBron James im ersten Spiel in seiner 23. Saison. Am Ende stand ein 140:125 gegen die Utah Jazz, die Lakers legten einen neuen Saisonrekord für Punkte auf, entsprechend gut war die Laune beim Team und auch bei James.
"Ich kann mich jedem anpassen. Ich weiß gar, warum das eine Frage war", fragte James lachend in die Reporterrunde, nachdem einige nach dem guten Saisonstart der Lakers angezweifelt hatten, ob James dem Team wirklich helfen könne. Vermutlich war es eher ein Radio-Thema, um die Diskussion am Kochen zu halten, letztlich ist James aber auch mit fast 41 Jahren weiterhin ein Ausnahmespieler.
Ein Rekord für die Ewigkeit? Die Spieler mit den meisten Saisons
"Ich habe all die Spiele gesehen und mich gefragt, wie ich diesem Team helfen und selbst erfolgreich sein kann" führte LeBron aus und die Antwort war in dieser Partie klar. James war nicht der Scorer, vielmehr agierte er als Connector, der seine Mitspieler fand und sich klar seine Spots suchte.
LeBron: Zunächst Probleme mit dem Speed
Im ersten Viertel blieb LeBron dagegen ohne Punkt, bisweilen wirkte das Spiel ein wenig zu schnell, was auch James offen zugab. "Am Anfang war es etwas holprig, aber das habe ich erwartet. Je länger das Spiel dauerte, desto besser wurde es."
Im zweiten Viertel verwandelte LeBron einen Dreier, ein paar Minuten später einen weiteren. Dennoch war etwas Rost sichtbar, auch defensiv war James kaum spürbar und die Jazz attackierten den Forward gezielt. So wurden viele offene Würfe herausgespielt. "Das war mein erstes Spiel seit sieben Monaten und Utah hat uns mit ihrem Speed wirklich getestet, vor allem mich", erklärte James. "Ich bin froh, dass ich mit den Jungs mithalten konnte."
Vor allem in der zweiten Halbzeit wurde es besser, hier konnte James auch mal per Drive attackieren. Den Turbo vergangener Jahre hat er natürlich nicht mehr, sodass selbst ein Lauri Markkanen vor dem Forward bleiben konnte, dafür aber weiter einen Basketball-IQ, der seinesgleichen sucht.
LeBron: Der Basketball-IQ ist immer da
Aus dem Pick’n’Roll, aus dem Post oder einfach in Transition, James hat jede Defense der Welt gesehen, entsprechend liest er das Spiel wie kein anderer. Im vierten Viertel gelangen in gut vier Minuten gleich sieben Assists, Utahs (zugegeben) löchrige Verteidigung wurde ein und ums andere Mal komplett ausgehebelt.
"Es lief besser als erwartet", fand auch Coach J.J Redick. "Wir hatten 28 Minuten für ihn eingeplant, am Ende waren es knapp 30 und wenn wir ihn gebraucht hätten, hätte er das Spiel auch für uns beenden können." Dabei war spürbar, wie in der zweiten Halbzeit der Spaß zurückkehrte, als LeBron und die Lakers eine gelungene Aktion an die andere reihten.
"Es hat Spaß gemacht", fand auch James, der aber auch zugab, dass die vergangenen Wochen alles andere als leicht für ihn waren. "Für mich war es mental schwer, weil ich zum ersten Mal in meiner Karriere einen Saisonstart verpasst habe." Umso wichtiger war es, dass die Lakers dennoch ihre Spiele gewannen und sich bereits in der Spitzengruppe einnisten konnten.
LeBron und die Lakers: Können sie auch verteidigen?
Es erlaubt James, sich langsam wieder zu integrieren und laut eigener Aussagen die Kondition zu verbessern. "Beim Zusammenspiel mache ich mir keine Sorgen, das ist ein tolles Team. Ich habe heute ein paar Würfe vergeben, die ich sonst treffe, aber mit der Zeit wird es kommen."
Mit ihm, Luka Doncic und Austin Reaves haben die Lakers nun drei elitäre Creator, zwei davon können zu jeder Zeit auf dem Feld stehen, was für Coach Redick ein absoluter Luxus ist. "LeBron hat mit der richtigen Einstellung gespielt und nichts forciert", freute sich der Trainer über seine wiedervereinte Big Three.
Gleichzeitig sind die Jazz auch nicht wirklich der Maßstab, Utah hat in dieser Saison wenig Ambitionen, Spiele zu gewinnen. Die echten Prüfsteine werden kommen, in denen die Lakers richtig getestet werden. Das weiß auch LeBron. "Die große Frage wird sein, wie wir verteidigen werden. Können wir genug Rebounds holen?" Das werden die Schlüssel für die Lakers sein, denn an zu wenig Offense wird es vermutlich nicht scheitern.
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