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"Wie die Hasen vor der Schlange": Heidelbergs Abend, der vieles offenbart

kicker

Schon vor dem Tip-Off stand die Partie unter keinem guten Stern. Aufgrund massiver technischer Probleme verzögerte sich der Beginn in Mannheim um geschlagene 47 Minuten. Gameclock und Shotclock funktionierten nicht, zwischenzeitlich wurde die Wurfuhr manuell durchgesagt. Bonn legte mit Spielbeginn formal Protest gegen die Wertung ein. Sportlich sollte dieser jedoch schnell bedeutungslos werden.

Denn auf dem Feld war die Begegnung bereits nach wenigen Minuten entschieden. Heidelberg wirkte von Beginn an völlig ohne Rhythmus, während Bonn sofort Kontrolle übernahm. Nach zehn Minuten stand ein 5:30 auf der Anzeigetafel. Sieben Ballverluste, schwache Wurfquoten und kaum defensive Stabilität bestimmten den Auftritt der Academics. Bereits nach viereinhalb Minuten sah sich Headcoach Danny Jansson gezwungen, seine zweite Auszeit zu nehmen. Diese blieb allerdings ohne nachhaltige Wirkung.

Bonn effizient, Heidelberg ohne Antworten

Die Gäste trafen früh hochprozentig, vor allem von außen, und nutzten jede defensive Unsauberkeit konsequent aus. Heidelberg hingegen fand insbesondere im Zwei-Punkte-Bereich keinen Zugriff: zwei Treffer bei zwölf Versuchen und nur insgesamt 19 Punkte bis zur Halbzeitpause sind Ausdruck eines komplett fehlenden offensiven Rhythmus.

Auch strukturelle Probleme wurden schnell sichtbar. Das Rebound-Duell ging klar verloren (25:43), Rotationen in der Defensive kamen häufig zu spät, offene Würfe waren die Folge. Bonn nutzte diese Nachlässigkeiten konsequent und baute den Vorsprung kontinuierlich aus. Zwar gelang es den Neckarstädtern im dritten Viertel, dieses knapp für sich zu entscheiden, doch am Spielverlauf änderte das kaum etwas.

Im Schlussabschnitt erhöhten die Baskets den Druck erneut, trafen aus fast allen Lagen und sorgten für eine auch in der Höhe deutliche 67:100-Niederlage. Eric Reed Jr. wurde mit 17 Punkten Topscorer der Academics, konnte den Verlauf aber nicht mehr beeinflussen.

Fokuslosigkeit als zentrales Thema

Nach der Partie fand Danny Jansson deutliche Worte und benannte vor allem mentale Aspekte als Kernproblem: "Wir hatten überhaupt keinen Fokus, und als es dann richtig losging, standen wir wie die Hasen vor der Schlange und konnten zu keinem Zeitpunkt etwas daran ändern."

Besonders kritisch: Auch in Phasen, in denen Heidelberg in der zweiten Halbzeit defensiven Einsatz zeigte, folgte keine Stabilität. "Jedes Mal, wenn wir etwas umgesetzt und defensiven Ehrgeiz gezeigt haben, hatten wir anschließend wieder zu 70-80 Prozent keine Ahnung, wo wir mit unseren Gedanken waren."

Ähnlich ordnete Erol Ersek die Situation ein und sprach von einer Kopfsache: "Wir müssen stärker sein und können nicht nach eineinhalb Minuten Druck von Bonn den Kopf hängen lassen."

Ein Rückschlag in schwieriger Phase

Die Niederlage reiht sich in eine sportlich schwierige Phase der Academics ein. In der BBL steht Heidelberg zuletzt bei drei Niederlagen in Serie und rangiert aktuell am Tabellenende (2-10). Gleichzeitig zeigt sich ein auffälliger Kontrast zur Basketball Champions League, wo die Mannschaft trotz Rückschlägen konkurrenzfähiger auftritt, zuletzt jedoch auch dort einen wichtigen Schritt Richtung Achtelfinale verpasste.

Technik-Chaos in Mannheim: Heidelberg gegen Bonn startete 45 Minuten später

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