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Alexander-Arnolds heikle Rückkehr: "Wollt ihr, dass es feindselig wird?"

kicker

Gleich von zwei Männern in orange-gelben Oberteilen wurde Trent Alexander-Arnold am Dienstag mit reichlich Wasser bearbeitet. Nicht der echte Alexander-Arnold natürlich, sondern jener, der seit 2019 an der Ecke Sybil Road direkt am Stadion des FC Liverpool so überdimensional eine Mauer schmückt, dass die beiden Männer eine lange Leiter benötigten, um zumindest bis zu dessen Rückennummer zu reichen.

Über Nacht hatten Unbekannte das Wandgemälde verunstaltet. Nachdem Alexander-Arnold am Montag mit einer Real-Delegation am Stadion einen Kranz zu Ehren von Diogo Jota abgelegt hatte, warfen sie Farbe gegen die Mauer und sprühten dazu offenbar ziemlich eilig die Worte: "Adios el rata", also "Auf Wiedersehen, Ratte". Es war womöglich ein Vorgeschmack auf das, was Alexander-Arnold am Dienstagabend in Anfield erwartet, wenn er als Profi von Real Madrid erstmals an seinen langjährigen Arbeitsplatz zurückkehrt, den er im Sommer freiwillig verließ.

Im Mai griff sogar Klopp ein

Dass er nach monatelangen Spekulationen lieber nach Spanien wechselte, anstatt seinen auslaufenden Vertrag in Liverpool erneut zu verlängern, hatten ihm viele Fans derart übelgenommen, dass sie ihn bei nächster Gelegenheit ausbuhten. Ihn, den "normalen Typen aus Liverpool", wie es auf dem Original-Wandbild heißt, der sich in seiner Geburtsstadt als Champions-League-Sieger und Meister in so viele Herzen gespielt hatte, von denen im Mai zahlreiche brachen.

Sogar Jürgen Klopp sah sich damals gezwungen einzugreifen und kritisierte die Buhrufe, die anschließend tatsächlich nachließen. Flammen sie am Dienstag wieder auf? "Wie auch immer ich empfangen werde, es ist die Entscheidung der Fans", erklärte Alexander-Arnold bei Prime Video. "Ich werde den Klub immer lieben und immer Fan von ihm bleiben. Egal, was passiert: Meine Gefühle gegenüber Liverpool werden sich nicht ändern."

Auch Trainer Arne Slot hat "keine Ahnung", was auf seinen ehemaligen Spieler zukommen wird. "Ich werde ihn herzlich empfangen, das steht fest." Auch Ryan Gravenberch versprach eine "Umarmung", während Kapitän Virgil van Dijk die Frage nach der Atmosphäre verärgert zurückgab: "Wollt ihr, dass es feindselig wird? Er hat hier hervorragende Leistungen gezeigt, das ist das Einzige, was ich dazu sagen kann."

Nicht nur Salah scheint Alexander-Arnold schwer zu vermissen

Die ersten Saisonwochen haben bereits gezeigt, was Liverpool ohne den 27-Jährigen verloren gegangen ist. Vor allem Mohamed Salah leidet sichtlich darunter, dass das über Jahre eingespielte Tandem auf der rechten Seite gesprengt wurde. Auch Innenverteidiger Ibrahima Konaté scheint seinen Nebenmann zu vermissen, der mit dem Ball in den vergangenen Jahren mehr Mittelfeldspieler als Rechtsverteidiger war.

In Madrid verlief sein Start - auch verletzungsbedingt - ähnlich holprig wie Liverpools jüngste Wochen, zuletzt blieb er zweimal nur auf der Bank. Sollte Xabi Alonso am Dienstag daran festhalten, würde er dem Liverpool-Anhang die Grundlage entziehen, den echten Alexander-Arnold ähnlich anzugehen wie die Vandalen dessen Abbild.