Die Tabellenführung hat Real Madrid am Sonntag verloren, und nun auch mal wieder einen Abwehrspieler. Ferland Mendy fällt wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel etwa drei Wochen lang aus, der Franzose hatte nach siebenmonatiger Verletzungspause in der Champions League bei Olympiakos Piräus (4:3) erst sein Comeback gegeben.
Zugegeben: Xabi Alonso hat größere Sorgen. Nach dem dritten Unentschieden in Folge in La Liga ist Real vom Gejagten zum Jäger geworden, Barcelona hat inzwischen einen Punkt mehr auf dem Konto. Von unglücklichen Punktverlusten kann dabei keine Rede sein - das weiße Ballett stolperte sich zuletzt durch die Begegnungen.
Und so mehrt sich die Kritik in Madrid am Hauptverantwortlichen Xabi Alonso. Die Fragen, sie werden immer unbequemer. Ob er Zweifel an seiner Arbeit habe, wurde der 44-Jährige unter anderem vor dem Duell bei Athletic Bilbao am Mittwoch - auch alles andere als ein Selbstläufer - gefragt. So recht wollte er sie nicht beantworten. "Wir sind da, wo wir sind, in der Liga und in der Champions League. Wir leben mit den Anforderungen und der Kritik", sagte Alonso.
Noch sitzt er allerdings fest im Sattel. Ein Gespräch mit Real-Boss Florentino Perez sei laut dem Real-Coach "freundlich" verlaufen, "sehr positiv und insgesamt gut" gewesen. Im Gegensatz zu den Ergebnissen, die nun mal zu wünschen übrig lassen. "Der November ist nicht so gelaufen, wie wir es uns gewünscht hätten, aber ich vertraue auf die Qualität dieser Mannschaft", fügte er hinzu. Doch natürlich kann auch er nicht die Augen verschließen vor der Leistungsdelle. "Die Mannschaft hat insgesamt etwas an Spielqualität und Energie eingebüßt."
Passen Güler und Bellingham zusammen?
Das lag sicherlich auch an den vielen Verletzten, gerade im Abwehrbereich. Doch bei Real existieren weitere Baustellen: Offensiv-Akteure wie Rodrygo oder der zu Saisonbeginn noch gesetzte Franco Mastantuono sind schon lange außer Form oder haben sie im Fall von Rodrygo nie gefunden, Endrick kam in der laufenden Saison ganze elf Minuten zum Einsatz. Auch der bei der Klub-WM noch groß auftrumpfende Gonzalo Garcia ist kein Faktor - und bei Vinicius Junior fehlt die Konstanz. Zu viel hängt inzwischen an Kylian Mbappé, der die Torschützenliste mit 14 Treffern deutlich anführt. Nach der Partie in Girona schlug auch der Franzose kritische Töne an.
Zudem mehren sich die Stimmen, dass Arda Güler und Jude Bellingham gemeinsam im Mittelfeld nicht miteinander harmonieren. Eine Meinung, die Alonso nicht teilt. "Jude und Güler haben zusammen gespielt, sie können es tun und werden es wieder tun", sagte er und erinnerte an die Siege beim Clasico (2:1) und gegen Valencia (4:0), bei denen beide gemeinsam in der Startelf standen. "Damals hätten diejenigen, die diese Zweifel haben, das nicht gefragt."