Am vergangenen Samstag nahm Pellegrino Matarazzo seine Arbeit als neuer Cheftrainer des überraschend abstiegsbedrohten spanischen Erstligisten Real Sociedad auf. Mit im Gepäck hatte der US-Amerikaner zwei Assistenten, die auch beim Trainings-Auftakt am Montag dabei waren: den Australier John Maisano - und Ömer Toprak.
Letzterer hatte seine aktive Profi-Karriere Mitte November 2024 beendet. Schon damals hatte er angekündigt, sich für den A-Lizenz-Lehrgang beim DFB anzumelden - und verlauten lassen: "Das Ziel ist es, als Profi-Trainer zu arbeiten."
Diesem Traum kommt Toprak nun ein Stück näher. Und die Aufgabe hat es direkt in sich: Statt bei einem Jugendverein geht es für den 27-maligen türkischen Nationalspieler, der 263 Bundesliga- und 39 Champions-League-Einsätze vorweisen kann, zum baskischen Traditionsklub Real Sociedad.
Nach Platz 4 in der Saison 2022/23 und Platz 6 in der Spielzeit 2023/24 ist der Vorjahreselfte aktuell in La Liga nur 16. mit zwei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang. In San Sebastian ist ordentlich Druck auf dem Kessel.
Für Matarazzo und Toprak wird es zunächst vor allem darum gehen, das eigentlich vorhandene Offensivpotenzial mit Spielern wie Goncalo Guedes, Takefusa Kubo oder Europameister Mikel Oyarzabal zu entfalten. 21 Tore aus 17 Spielen sind eine enttäuschende Zwischenbilanz.
Zuletzt im Amateurfußball unterwegs
An der Seite seines Bruders Harun, der als Trainer fungiert, hatte Toprak bis zuletzt bei Amateurklub SK Weingarten die Fußballschuhe geschnürt. Nun konzentriert sich der Inhaber der B-Lizenz endgültig auf die Karriere nach der Karriere.
„Es ist ein großartiger Verein mit einer starken Identität, eine besondere Institution, die auf den Nachwuchs setzt.“ (Pellegrino Matarazzo)
Dass die Trendwende mit dem neuen Trainerteam gelingen wird, davon scheint Matarazzo überzeugt: "Es ist ein großartiger Verein mit einer starken Identität, eine besondere Institution, die auf den Nachwuchs setzt. Ich komme mit großem Respekt und Vorfreude auf das, was wir gemeinsam aufbauen können. Es ist eine Mannschaft mit viel Potenzial."
Sportdirektor Erik Bretos gestand im Rahmen der Trainer-Verpflichtung, dass man Matarazzo bereits im Oktober kontaktiert habe, "als wir noch nicht vorhatten, den Trainer zu wechseln. Wir haben versucht, jemanden zu finden, der uns ergänzt, der an der Entwicklung arbeitet und dies mit den jungen Spielern tut, jemanden, der von außen kommt und uns besser macht."
Der Startschuss für Matarazzo und Toprak fällt am Sonntag (21 Uhr, LIVE! bei kicker), dann wartet das schwere Heimspiel gegen Atletico Madrid.