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Athen-Dauerbrenner Michorl über Heimkehr, Kühbauer und Talente-Diskussion

kicker

Fast eineinhalb Jahre ist es her, dass Peter Michorl seine Zelte in Oberösterreich abgebrochen hat und in Richtung Griechenland aufgebrochen ist. Die Ausmusterung beim LASK hatte dem bei den Fans ungemein beliebten Führungsspieler wehgetan. Nach zehn Saisonen (2014 bis 2024) war für den zentralen Mittelfeldmann in Linz Schluss. Bei Atromitos Athen fand der 30-Jährige eine neue Herausforderung und den nötigen Tapetenwechsel. Der kicker erwischte Michorl dieser Tage telefonisch nach der Vormittagseinheit des in der Tabelle hinterherhinkenden Hauptstadtklubs.

"Was meine persönlichen Leistungen und die Einsatzzeiten betrifft, geht es mir sehr gut", berichtet der Griechenland-Legionär über die ersten elf Runden in der Super League 1. Beim bosnisch-serbischen Trainer Dusan Kerkez ist Michorl im Mittelfeld gesetzt und spielte der Österreicher auch so gut wie immer 90 Minuten. "Was unsere Ergebnisse angeht, sollten wir aber langsam zu punkten beginnen. Seit dem Sommer ist die Situation nicht einfach, weil der Eigentümer den Klub verkaufen wollte. Dann ist der Investor abgesprungen und es wurde nicht mehr in den Kader investiert", erklärt Michorl den Status Quo mit Platz zehn von 14 Teams und zuletzt drei Niederlagen in Serie.

Vertrag bis Sommer - Hochachtung vor Kühbauer

Auch sonst ist die Gemütslage des gebürtigen Wieners im sonnigen Süden von gemischten Gefühlen geprägt. "Fußballerisch und was das Leben hier betrifft, kann ich mich auf keinen Fall beklagen. Die Liga ist anspruchsvoll, das Niveau ist gut", so Michorl. "Hart ist für mich, das mein Sohnemann bei der Mutter in Linz lebt und ich ihn deshalb nur sehe, wenn ich in den Länderspielpausen heimfliege oder er in den Schulferien bei mir ist." Auch deshalb nehmen die Gedanken des Routiniers an eine Rückkehr nach Österreich und zu seinem elfjährigen Junior immer festere Formen an. "Es gibt noch keine konkreten Gespräche, aber im Fußball kann es schnell gehen. Mein Vertrag hier läuft noch bis Saisonende und meine Tendenz geht schon in Richtung Heimat."

Aus seiner ungebrochenen Liebe zum LASK hat Michorl nie ein Geheimnis gemacht - auch dass er sich ein Comeback bei den Athletikern mit Sicherheit vorstellen könnte. Dass es dort unter dem kürzlich ebenfalls zurückgekehrten Trainer Dietmar Kühbauer so grandios läuft, ist für dessen ehemaligen Spieler jedenfalls keine Überraschung. "In erster Linie ist er ein überragender Fußballfachmann", sagt Michorl über Kühbauer. "Und dazu zeichnet ihn auch eine sehr gute Menschenführung aus. Er verlangt von der Mannschaft und den Spielern keine unmöglichen Dinge. Er erkennt die Fähigkeiten des Einzelnen und somit kennt jeder seine Aufgabe und seine Rolle im Team."

Chancen für Talente? "Im Endeffekt liegt es am Spieler"

Genau das gilt auch für Österreichs U-17-Nationalteam, dessen WM-Finaleinzug Michorl gespannt verfolgte. "Eine außergewöhnliche Mannschaftsleistung und dazu mit Moser ein Stürmer, der trifft, wie er will." Zur Diskussion der letzten Wochen, ob junge Talente in den zwei österreichischen Profiligen ihre Chance zu spät, zu selten oder gar nicht bekommen, hat der ehemalige U-21-Nationalspieler eine klare Meinung. "Im Endeffekt liegt es am Spieler selbst", betont Michorl. "Kein Trainer lässt einen Spieler nur deshalb nicht drankommen, weil er jung ist. Wenn der Spieler das Talent hat, im Training die Leistung bringt und vor allem körperlich bereit ist, wird er seinen Weg machen."

In seiner Karriere musste Michorl auch schon schmerzlich erfahren, dass es für ihn zum damaligen Zeitpunkt noch nicht reichte. "Bei der Austria, die es 2013 bis in die Champions League geschafft hat, war ich körperlich einfach nicht auf dem erforderlichen Level", erinnert sich der in der Austria-Akademie ausgebildete Kicker an die ersten harten Profimonate, ehe es im Sommer 2014 zum LASK ging - was sich für Michorl als sportliches Glück herausstellte.