Was die Stunde geschlagen hatte, wusste Enzo Leopold nur allzu gut. Bei einer Niederlage in Paderborn wäre der direkte Gegner und Mitkonkurrent um den Aufstieg um satte elf Punkte enteilt - selbst bei einer stabilen Serie ein schwer aufzuholender Rückstand.
Apropos stabil: "Wir haben gewusst, was auf uns zukommt", so Hannovers Kapitän über die Ausgangslage. "Wir hatten die klare Devise, dass wir wieder stabil stehen wollten, was uns in den ersten Spielen ausgezeichnet hat." Nachdem die Niedersachsen vor der Länderspielpause eine Schwächephase durchliefen, in denen sich in die sieglosen Partien stets Schwächephasen mischten, zeigten sie nun beim 2:0-Sieg in Paderborn ein ganz anderes Gesicht. Leopold: "Ich finde, wir haben das super umgesetzt. Bis auf die ersten zehn, 15 Minuten haben wir eine sehr dominante erste Halbzeit gespielt."
Ungewöhnlich schließlich die Spielstatistik, die diesmal nicht Hannover als Team mit mehr Ballbesitz auswies. "Natürlich wären wir auch gerne mit Ball dominanter geworden. Mit der 2:0-Führung im Rücken kam es aber darauf an, stabil zu stehen. Das haben wir gut umgesetzt, hätten noch den einen oder anderen Konter setzen können, um den Sack zuzumachen." Souverän und abgeklärt stand sowohl die Dreier-Abwehrreihe mit Virgil Ghita, Boris Tomiak und Maik Nawrocki als auch das Mittelfeld mit Enzo Leopold. Hayate Matsuda und Kolja Oudenne reihten sich auf den Außen gut in das Bollwerk ein.
Abläufe am Spieltag optimal umgesetzt
"Ich freue mich unfassbar, dass es aufgegangen ist", so Leopold über die personell neue Anordnung und die Disziplin, wie seine Mannschaft insgesamt auftrat. "Es ist etwas, das wir auch in den nächsten Spielen immer wieder brauchen. Wir hatten es die ganze Saison über, dass wir Spiele größtenteils dominiert haben. Und trotzdem immer wieder Minuten, in denen der Gegner mehr Ballbesitz hatte. Da gilt es einfach, kompakt zu bleiben." In der Vorbereitung auf das Paderborn-Spiel habe man sich genau diesen Aspekt vor Augen geführt, viel in den Abläufen trainiert und es schließlich am Spieltag optimal umgesetzt. Fazit Leopold: "So macht es Spaß. Solche Phasen wird es in jedem Spiel wieder geben. Seit Paderborn wissen wir, dass wir auch das spielen können."
Zuversicht, die das Team für den Endspurt bis zur Winterpause gut gebrauchen kann. Gilt es doch, für das große Ziel Aufstieg als momentaner Tabellenfünfter zumindest auf Schlagdistanz zu den begehrten Plätzen zu bleiben. Eine anspruchsvolle Aufgabe. "Natürlich verspürt man immer einen gewissen Druck, gerade wenn man für Hannover spielt", weiß Leopold, der seit knapp dreieinhalb Jahren das Trikot der "Roten" trägt. "Da ist immer Druck da, in jedem Spiel. Umso mehr tat es gut, so ein Spiel wie in Paderborn zu gewinnen."