Neun Minuten waren in Luzern erst gespielt, da war wohl bei den ersten Fans des Servette FC die Versuchung gross, den Fernseher bereits wieder auszuschalten. Julian von Moos und Matteo Di Giusto sorgten für die frühe 2:0-Führung des FC Luzern, die Hoffnung der Genfer spätestens nach der Verletzung von Alexis Antunes in der 15. Minute nur noch klein.
Genau diese Verletzung war aber so etwas wie die Initialzündung für den Steigerungslauf von Servette. Für Antunes kam nämlich der 18-jährige Malek Ishuayed. Für Ishuayed war es der erste Einsatz in der Super League überhaupt. Der Schweiz-Spanier machte von Beginn weg auf sich aufmerksam.
In der 72. Minute dann der grosse Moment. Kurz nach der Mittellinie kommt Ishuayed an den Ball und lupft diesen geschickt in den Lauf von Florian Ayé. Ayé lässt sich nicht zweimal bitten und lupft den Ball über Luzern-Torhüter Pascal Loretz hinweg zum 2:2.
Für Ishuayed, dessen Eltern aus Libyen (Vater) und Spanien (Mutter) kommen, war es ein grosser Abend. Eigentlich wäre er noch in der U 19 der Grenats, hat dort bisher auch drei Spiele absolviert und ein Tor erzielt. Nach acht weiteren Einsätzen für die U 21 in der 1. Liga Classic kam er nun also zur Chance bei den Profis - und ergriff sie.