Die Gegner des Stadions haben zuletzt angekündigt, den Fall vor das Bundesgericht zu bringen, was die Bauarbeiten weiterhin verzögert. In der Sendung Heimspiel äusserte sich FCZ-Präsident Ancillo Canepa äusserst kritisch und bezeichnete die Situation als "Skandal". Er sieht darin ein fragwürdiges Verständnis von Demokratie und betont, dass das Stadion schon vor einem Jahrzehnt hätte fertiggestellt werden können.
Am 25. November 2018 hatte das Stadtzürcher Stimmvolk erstmals für den Bau eines neuen Stadions gestimmt, das den bei Fans unbeliebten Letzigrund ersetzen sollte. Eine zweite Abstimmung im Jahr 2020 bestätigte dieses Ergebnis mit einer deutlichen Mehrheit. Dennoch bleibt das Vorhaben bis Ende 2025 auf Eis, da die Gegner des Projekts weiterhin juristisch gegen die Umsetzung vorgehen. Canepa zeigt sich frustriert über die finanziellen Einbussen, die der FC Zürich und der Grasshopper Club Zürich durch die Verzögerungen erleiden. "Es ist ein Riesen-Skandal, was da in Zürich abgeht," erklärte Canepa im Fussball-Talk Heimspiel. "Seit Jahren wird dieses Stadion verhindert."
Die finanzielle Belastung für die beiden Zürcher Fussballclubs ist erheblich. Der FCZ und GC müssen ihre Heimspiele weiterhin im städtischen Letzigrund austragen, was laut Canepa jährlich zu Einnahmeverlusten von rund fünf Millionen Franken führt. Hinzu kommen die fehlenden Zuschauereinnahmen, die sich auf sieben bis acht Millionen Franken pro Jahr belaufen. "Dieses Stadion hätte schon vor zehn Jahren stehen können," rechnet Canepa vor. "Dann sind wir bei 50, 80 oder 100 Millionen, die wir hätten einnehmen können. Andere Klubs hatten diese Einnahmen. Es ist ein Skandal, dass das überhaupt möglich ist in Zürich."
Während Ancillo Canepa die Situation als demokratischen Skandal kritisiert, zeigt sich seine Ehefrau Heliane Canepa optimistisch. "Wir werden das Stadion noch erleben," sagte sie in der gleichen Sendung. Sie zieht Parallelen zum Kampf um den Campus, der ebenfalls zehn Jahre gedauert habe, aber letztlich erfolgreich war. Ihre Zuversicht gibt Hoffnung, dass das Stadionprojekt trotz der juristischen Blockaden doch noch umgesetzt wird.