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Xhemaili schrieb das grosse Sommermärchen 2025, obwohl sie eine EM-Teilnahme bereits abgehakt hatte

kicker

Im Interview beschreibt Riola Xhemaili, wie sie die entscheidenden Minuten des Spiels erlebte. "Ich habe gesehen, dass Géri (Géraldine Reuteler, d. Red.) in den Abschluss geht. Normalerweise ist der Ball dann auch drin. Trotzdem wollte ich bereit sein, falls es einen Abpraller gibt. Dann kam der Ball aber direkt in meine Richtung und ich habe mich einfach nur darauf konzentriert, dass der Ball nicht übers Tor geht. Das war das wichtigste Tor, das ich je erzielt habe." Trotz ihrer bescheidenen Haltung zeigt sich, welche Bedeutung dieser Moment für sie hatte.

Bereits die Nominierung zur EM war für Xhemaili ein Meilenstein. Nachdem sie zwei Jahre zuvor noch aus dem WM-Kader gestrichen worden war, schien ihre Rückkehr in die Nationalmannschaft ungewiss. "Vor dem Turnier bin ich fast ein ganzes Jahr nicht mehr aufgeboten worden. Und das, obwohl ich in Eindhoven eine richtig gute Saison gespielt habe. Darum hatte ich irgendwann die Hoffnung aufgegeben." Doch die Vorbereitung überzeugte Trainerin Pia Sundhage, und Xhemaili stand nicht nur im EM-Kader, sondern auch im Eröffnungsspiel gegen Norwegen in der Startelf.

In Eindhoven ist sie eine Schlüsselspielerin

Nach ihrem Wechsel zum PSV Eindhoven etablierte sich Xhemaili als Schlüsselspielerin. Mit neun Saisontoren ist sie derzeit Topscorerin der niederländischen Liga. "Einen solchen Lauf hatte ich in meiner Karriere noch nie", erklärt sie. Gleichzeitig betont sie, wie wichtig es ihr ist, sich als Persönlichkeit und Spielerin weiterzuentwickeln. Der Weg dahin war nicht immer einfach: Nach ihrem Wechsel 2023 vom SC Freiburg zum VfL Wolfsburg musste sie sich mit wenig Einsatzzeit auseinandersetzen, doch diese Erfahrung stärkte sie mental. "Mit der wenigen Einsatzzeit richtig umzugehen, hat mich mental stärker gemacht. Zudem war die Trainingsqualität viel höher als zuvor in Freiburg. Das hat mir bei meinem Wechsel nach Eindhoven sehr geholfen."

Die Entwicklung des Frauenfussballs sieht Xhemaili mit gemischten Gefühlen. Während heute junge Talente wie Iman Beney oder Sydney Schertenleib früh viel Vertrauen geniessen, reflektiert sie über ihre eigene Karriere: "Ich hatte damals den Ruf eines Supertalents. Jeder hat gedacht, dass es bei mir immer steiler nach oben gehen würde. Wenn die Entwicklung dann mal abflacht, fragt sich plötzlich jeder, was da los ist." Xhemaili betont, wie wichtig es sei, konstante Leistungen zu erbringen und sich auch in mentalen Aspekten weiterzuentwickeln.

Mit neuem Nati-Trainer auf dem richtigen Weg

Zum Abschluss des Interviews äussert sie sich zur Zukunft der Nationalmannschaft, die seit November 2025 von Rafel Navarro trainiert wird. Trotz des Abstiegs aus der Liga A der Nations League sieht sie Potenzial: "Wir haben noch sehr viel Potenzial in dieser Nati, das wir mit der richtigen Person auch ausschöpfen können. Und ich denke, mit Rafel haben wir dafür die richtige Person gefunden. Die Trainingseinheiten waren sehr gut, er hat eine klare Linie und klare offensive Vorstellungen."

Die Qualifikation für die WM 2027 in Brasilien wird eine Herausforderung, doch Xhemaili bleibt optimistisch: "Unser Job ist es, in unserer Quali-Gruppe gute Spiele abzuliefern und uns für die Playoffs zu qualifizieren. Danach schauen wir weiter. Wenn wir unser ganzes Potenzial abrufen, können wir gegen jeden Gegner bestehen."